GLüCKLICH
90 Jahre Waldorfschule
Im September 2009 feiert die Waldorfschule ihren 90. Geburtstag. 1919 wurde die erste Schule dieser Art auf der Stuttgarter Uhlandshöhe eröffnet.
Fotostrecke - 90 Jahre Waldorfschule
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Ein Stuttgarter Fabrikant ergreift die Initiative
Alles begann im November 1918. Emil Molt, der Besitzer der großen Waldorf-Astoria-Zigarettenfabrik AG Stuttgart hörte einen Vortrag von Rudolf Steiner. Ein Satz des Redners wirkte auf Molt wie ein Aufruf: „Wenn mich jetzt jemand fragen würde, was er tun solle, so könnte ich ihm nur raten, aufgeschlossen zu sein und hinzulauschen, was die Verhältnisse von ihm fordern.“
Emil Molt setzt auf Bildung
Wie reagiert der wohlhabende Stuttgarter Fabrikant auf die Not der Zeit? Molt setzt auf Bildung. Zurück in Stuttgart, wo es wie im ganzen Reich zu Rebellionen der Arbeiterschaft kommt, richtet er zunächst eine betriebliche Arbeiterbildungsstätte ein.
Wie reagiert der wohlhabende Stuttgarter Fabrikant auf die Not der Zeit? Molt setzt auf Bildung. Zurück in Stuttgart, wo es wie im ganzen Reich zu Rebellionen der Arbeiterschaft kommt, richtet er zunächst eine betriebliche Arbeiterbildungsstätte ein.
Eine Schule für Arbeiterkinder
Im April 1919 spricht Rudolf Steiner vor den Arbeitern der Zigarettenfabrik. In der anschließenden Diskussion ergibt sich der Vorschlag, eine Schule für Arbeiterkinder einzurichten.
Rudolf Steiner übernimmt die Schulleitung
Emil Molt ergreift die Initiative. Als Rudolf Steiner zusagt, selbst die pädagogische Leitung der Schule zu übernehmen, wird die Schule unmittelbar auf den Weg gebracht. Der Fabrikant kauft das Gelände des Ausflugslokals Uhlandshöhe im Stuttgarter Osten zum Preis von 450.000 Mark.
Emil Molt ergreift die Initiative. Als Rudolf Steiner zusagt, selbst die pädagogische Leitung der Schule zu übernehmen, wird die Schule unmittelbar auf den Weg gebracht. Der Fabrikant kauft das Gelände des Ausflugslokals Uhlandshöhe im Stuttgarter Osten zum Preis von 450.000 Mark.
Eröffnung am 7. September 1919
Im August beginnt Rudolf Steiner mit den Kursen für die Lehrer, am 7. September 1919 öffnet in dem ehemaligen Ausflugslokal die erste Waldorfschule als „Einheitliche Volks- und Höhere Schule“ ihre Pforten. Im Zentrum steht die konsequente Ausrichtung des Lehrplans an den alterspezifischen Bedürfnissen der Kinder, Ziel ist die größtmögliche Entfaltung jedes einzelnen Schülers.
Ganzheitlicher Ansatz
Von Anfang an besitzt die Waldorfschule ihre charakteristischen Merkmale: keine soziale Auslese, Verzicht auf das Sitzenbleiben, Unterricht in Epochen, zwei Fremdsprachen von der ersten Klasse an. Außerdem verfolgt sie einen ganzheitlichen Ansatz, das heißt die handwerklichen und künstlerischen Fähigkeiten der Kinder sollen gefördert werden. Die Leistungsbewertung erfolgt nicht durch Noten, sondern durch eine Beschreibung der Entwicklung des Kindes.
Jubiläumsjahr 2009: Im Dialog mit der Öffentlichkeit
Das Jubiläumsjahr 2009 will der Bund der Freien Waldorfschulenverstärkt dazu nutzen, mit der Öffentlichkeit in Dialog zu kommen. Außerdem will er das pädagogische Profil der Schulen entsprechend den Erfordernissen der Gegenwart weiterentwickeln.