GROSSARTIG

Elf Freunde sollt ihr werden

Jugendtrainer Georgios Metaxarakis bei der Arbeit mit seinen Schützlingen. (Bilder MTV Stuttgart)

Seit 30 Jahren beschäftigt sich Georgios Metaxarakis mittlerweile mit dem Lieblingssport der Deutschen – anfangs als Profi in Griechenland, jetzt als Trainer beim MTV Stuttgart. Unter der Leitung des Sportveteranen trainieren in der C-, D-, E- und F-Jugend des MTV rund 700 Kinder zwischen 6 und 14 Jahren.
Talentförderung von Anfang an
Die Jüngsten beginnen mit 6 Jahren in der F-Jugend des MTV. Nach zwei Jahren steigen sie dann in eine höhere Klasse auf. Wer allerdings besonders talentiert ist, kann auch schon früher bei den Großen mitspielen, denn Unter- und Überforderung bremsen die Motivation der kleinen Kicker schnell aus. Die 15 besten Kicker innerhalb einer Jugendklassen dürfen in die Talentgruppe wechseln und trainieren öfter.
"Kicken darf bei keinem Training fehlen"
Auf dem MTV-Gelände am Kräherwald üben die Kleinen zweimal pro Woche 90 Minuten lang, wie man Bälle stoppt, führt, schießt und passt. Während so mancher Jungspund das Konditionstraining eher unwillig über sich ergehen lässt, sind alle mit vollem Elan dabei, wenn ein Ball ins Spiel kommt. „Kicken darf bei keinem Training fehlen“, so der Trainer. „Wenn die Kinder am Ende gar nicht gehen wollen, habe ich als Trainer gute Arbeit geleistet“, sagt Metaxarakis. An den Wochenenden messen die Jungkicker ihr Können mit anderen Mannschaften.
Selbstdisziplin und Respekt
Sportliche Leistungen alleine machen aber noch keinen guten Athleten aus. Um später einmal erfolgreiche Fußballer zu werden, müssen die Nachwuchssportler auch einen fairen Umgang mit sich selbst und ihrem Umfeld erlernen. Gesundheit und Soziales spielen daher eine ebenso große Rolle im Trainingsprogramm des MTV Stuttgart, wie der Fußball selbst. „Der Sport an sich“, meint Metaxarakis, „ist einfacher zu trainieren“. Schwieriger sei es in manchen Fällen, den Kindern Selbstdisziplin und Respekt vor anderen zu vermitteln. „Manche lernen das nicht zu Hause und sind dann im Training frech. Das geht natürlich nicht.“
Den VfB-Stars nacheifern
Eines Tages zu dribbeln wie Ronaldinho oder Heldentore zu fabrizieren wie VfB-Star Mario Gomez, davon träumt wohl jeder junge Fußballer. Trainer Metaxarakis schärft seinen Schützlingen aber immer wieder ein, ihre Idole mit Bedacht zu wählen. „Oft lernen die Kleinen viel mehr von ihren Eltern und Lehrern.“
Profikarriere? Schau mer mal...
Wer letztlich Chancen auf eine Profikarriere hat, zeigt sich erst im Alter zwischen 15 und 16 Jahren – dann haben die Spätentwickler nachgezogen und es hat sich gezeigt, für wen andere Interessen überwiegen. Selbst wenn am Ende kein neuer Cacau oder Hitzlsperger dabei herauskommt, soll doch jeder Jugendliche etwas aus dem Training mitnehmen, das ihm im späteren Leben nützt. Zum Beispiel Disziplin, ein gesundes Sozialverhalten und Spaß am Sport. (FF)

(Ausgabe Juni 2008)