GROSSARTIG
Kraut und Rüben
Es ist kalt an diesem Morgen. Genau wie viele Bewohner Stuttgarts, scheint auch die Sonne noch keine rechte Lust zum Aufstehen zu haben. In der Erzeugerhalle des Stuttgarter Großmarktes herrscht dagegen schon Feierabendstimmung. Kein Wunder, denn die meisten der rund 140 Erzeuger verkaufen ihre ausschließlich regionalen Produkte bereits seit zwei Uhr früh an Gastronomen und Händler. Von Feldsalat über Kohl, bis hin zu Rotkraut, Kresse und Radieschen – hier findet sich alles, was zu dieser Jahreszeit in heimischen Gefilden wächst. Ebenso kommt Obst, wie Äpfel oder Birnen, dank einer speziellen Lagertechnik auch außerhalb der eigentlichen Saison frisch auf den Tisch.
Exoten im Angebot
Ein wahrer Hingucker unter den heimischen Gemüsesorten stapelt sich am Stand von Simeon Fleckhammer. In Form und Größe ihrer bekannten Schwester ähnlich, fällt die „schwarze Karotte“ durch ihre ungewöhnliche Farbe sofort ins Auge: Außen ist sie dunkelviolett, innen leuchtet sie vertraut gelb-orange. „Für die schwarze Karotte wird eine Urrübenform mit der klassischen gelben Rübe gekreuzt“, erklärt Fleckhammer. Ein Blickfang ist die Karotte, die auf den Namen „Purple Haze“ hört, allemal. Nicht nur optisch kann das Wurzelgemüse punkten, „Purple Haze“ ist dazu noch reich an Nährstoffen: Mit bis zu 40 Prozent mehr Betacarotin als bei klassischen Sorten ist sie eine wahre Vitaminbombe. Das Fleisch ist fester und der Geschmack intensiver als bei herkömmlichen Möhren. „Ich habe mich damals spontan dafür entschieden, diese Sorte ins Programm zu nehmen“, erzählt Fleckhammer, „es wird immer wichtiger für Landwirte, sich von der Masse abzuheben.“
Erst mal kosten
Zu Simeon Fleckhammers Abnehmern zählt auch Reinhardt Riesch. Für den Stand, den der Marktmann mit seiner Frau auf dem Wochenmarkt in der Stadtmitte betreibt, lädt er an diesem Morgen unter anderem auch eine Kiste der dunklen Möhren ein. Bis zu 150 Kunden zählt Riesch an einem guten Markttag. Viele davon sind Stammkunden: „Manche von ihnen kenne ich von klein auf, die sind früher mit ihren Eltern einkaufen gegangen und heute bringen sie ihre eigenen Kinder mit.“ Bei der Auswahl der Produkte vom Großmarkt zeigt Riesch Experimentierfreude: So findet man bei ihm nicht nur die schwarze Möhre, sondern im Frühling auch schwarze Tomaten. „Ich verkaufe, was mir selbst auch schmeckt“, verrät er. Bei ihm darf man das Gemüse, das man kaufen möchte, auch anfassen und kosten. So wird der Wochenendeinkauf ein Erlebnis für die Sinne.
Zu Simeon Fleckhammers Abnehmern zählt auch Reinhardt Riesch. Für den Stand, den der Marktmann mit seiner Frau auf dem Wochenmarkt in der Stadtmitte betreibt, lädt er an diesem Morgen unter anderem auch eine Kiste der dunklen Möhren ein. Bis zu 150 Kunden zählt Riesch an einem guten Markttag. Viele davon sind Stammkunden: „Manche von ihnen kenne ich von klein auf, die sind früher mit ihren Eltern einkaufen gegangen und heute bringen sie ihre eigenen Kinder mit.“ Bei der Auswahl der Produkte vom Großmarkt zeigt Riesch Experimentierfreude: So findet man bei ihm nicht nur die schwarze Möhre, sondern im Frühling auch schwarze Tomaten. „Ich verkaufe, was mir selbst auch schmeckt“, verrät er. Bei ihm darf man das Gemüse, das man kaufen möchte, auch anfassen und kosten. So wird der Wochenendeinkauf ein Erlebnis für die Sinne.
Treffpunkt Marktstand
Bei all den kulinarischen Genüssen darf aber auch der „Faktor Mensch“ nicht zu kurz kommen. „Man trifft sich und hält ein Schwätzchen“, erzählt er. „Der Markt ist ein Kommunikationszentrum und hier einzukaufen fast schon ein Event.“ Damit das so bleibt, trägt Riesch seinen Teil dazu bei: Er hat immer Zeit für einen Plausch oder lagert auch schon mal die Einkäufe seiner Kunden bei sich, solange sie in der Stadt noch Besorgungen machen. Der Umgang mit Menschen ist sein Metier. Da passt auch sein Motto „Jeder Markttag ist ein guter Tag.“ Übrigens: In Stuttgart ist von Dienstag bis Samstag Markttag!
(NJ)