GROSSARTIG

Starthilfe für den Einstieg

Eine Bewerbung sollte in erster Linie authentisch sein, meint Werner Geier.

Die Bewerbung ist der erste Schritt auf dem Weg zum Ausbildungsplatz. Doch wie stellt man sich dem zukünftigen Arbeitgeber am besten vor? GOOD NEWS bat Werner Geier, Diplomverwaltungswirt und Pressesprecher der Agentur für Arbeit Stuttgart, um Tipps im Bewerbungsdschungel.
GOOD NEWS: Herr Geier, bevor ich eine Bewerbung schreibe, muss ich erst einmal wissen, in welche berufliche Richtung ich mich bewegen will. Wo hole ich mir die nötigen Informationen?
Werner Geier: Bevor man sagt „hier bewerbe ich mich“ ist es wichtig, sich zunächst gründlich über seine Möglichkeiten zu informieren. Die entscheidende Frage heute ist die Schulbildung. Je hochwertiger die Schulbildung ist, desto besser sind auch die Chancen, den Ausbildungsplatz zu bekommen, den man auch wirklich möchte. Um das Passende zu finden, empfiehlt sich ein Besuch bei der Berufsberatung. Dort bekommt man die nötige Unterstützung für den Prozess der Berufsfindung, und kann mehr über seine Optionen und beruflichen Neigungen in Erfahrung bringen. Der Job soll ja auch Spaß machen. Oft haben auch Eltern, Nachbarn oder Freunde, die bereits eine Ausbildung machen, wertvolle Tipps parat. Und natürlich bietet auch das Internet eine breite Palette an detaillierten Informationen. Außerdem kann ich junge Leute nur dazu ermutigen, in den Ferien Praktika zu machen und so in verschiedene Berufe hinein zu schnuppern.
GOOD NEWS: Wenn ich nun meinen Traumberuf gefunden habe, geht es ans Bewerben. Wie stelle ich das richtig an?
Werner Geier: Bewerbungsschreiben sollten verschiedene Voraussetzungen erfüllen. Die korrekte Abfassung der Mappe und zeitgemäßer Standard sind sehr wichtig, Eselsohren oder Kaffeeflecken auf dem Schreiben kommen nicht gut an. Auch Rechtschreibfehler sind tabu. Es kann übrigens in manchen Berufssparten, etwa in sozialen Berufen, auch durchaus in Ordnung sein, seine Bewerbung handschriftlich zu verfassen. Unter Umständen können die nämlich mehr Aufmerksamkeit erregen als ein Standardformular, von dem der Personalentscheider womöglich zwanzig identische Exemplare auf seinem Tisch findet. Die persönliche Note bei Bewerbungen ist nicht zu unterschätzen, es sollte immer etwas über mich aussagen.
GOOD NEWS: Im besten Falle folgt dann auf die Bewerbung eine Einladung zum Vorstellungsgespräch, für viele die größte Hürde. Gibt es auch hier besondere Dinge zu beachten?
Werner Geier: So ein Gespräch ist immer auch ein besonderer Moment für den Bewerber oder die Bewerberin. Angemessene Kleidung sehe ich daher als eine Selbstverständlichkeit. Davon abgesehen gibt es drei Fragestellungen, denen Kandidaten im Gespräch immer wieder begegnen werden und auf die man sich folglich vorbereiten sollte. Erstens sollte man auf die Frage, warum man sich für einen Beruf entschieden hat, eine klare Antwort wissen. Gerät der Befragte hier bereits ins Straucheln, lässt das den Gesprächspartner aufhorchen. Zweitens wird der potentielle Arbeitgeber natürlich fragen, weshalb man sich gerade bei seinem Unternehmen beworben hat. Und drittens sollte man sich genau überlegen, welche Fertigkeiten und Kenntnisse man anzubieten hat. Was letzten Endes aber immer noch am meisten zählt, ist die Authentizität der Person. Verstellt man sich, nur um an einen Job zu kommen, nützt das keiner der Seiten etwas.
GOOD NEWS: Herr Geier, vielen Dank für das Gespräch. (NJ)

(Ausgabe April 2008)