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Arnold Kumordzie im Fraunhofer Institut
Farbe so weit das Auge reicht
Grau, grau, grau – im Herbst ist wenig Farbenfrohes geboten. Das Auge sehnt sich nach einem Farbtupfer. Da kommt die Ausstellung von Arnold Kumordzie am Fraunhofer Institut gerade recht. Denn Kumordzies Bilder sprühen vor Farbe. „Farben sind die Wahrheit“, sagt der Künstler, der sich selbst als Geschichtenerzähler bezeichnet. Seine Sprache ist die Malerei.
Seit Mitte der Neunzigerjahre lebt Kumordzie in Deutschland. Die erste Zeit fern der Heimat hat ihn sehr geprägt. „Als ich aus Ghana nach Deutschland gekommen bin, war die Sprache ein großes Problem für mich“, berichtet Kumordzie. „Deutsch hatte ich zwar gelernt, aber mit dem schwäbischen Dialekt hatte ich anfangs so meine Probleme.“ In dieser Zeit hat sich der Künstler besonders intensiv mit der Farbe von Stimmen auseinandergesetzt. „In der S-Bahn habe ich einfach meine Augen geschlossen und den Stimmen um mich herum zugehört. Und mit den Stimmen habe ich Farben verbunden.“
Farben sind in der Lage, Stimmungen, Gefühle und Unbewusstes auszudrücken, ohne dass man sie benennen könnte. Kumordzies Bilder vermitteln Vernunft und Emotion, Freude und Leid, Heimweh aber auch Heimatgefühl. „Mit meinen Bildern erzähle ich Geschichten von Leben und Tod“, so Kumordzie. Die Darstellung von Menschen ist für Kumordzie ebenso entscheidend wie die Tatsache, dass auf jedem seiner Werke ein Horizont erkennbar ist. Der Horizont: ein Symbol für Zukunft und Hoffnung.
(VP)
04.03.2008
(Ausgabe Oktober 2007)