LECKER

Zwei Zimmer mit Küche

Klein, aber fein: das Due Stanze e Cucina in der Ludwigstraße

Zwei Zimmer mit Küche – der Name ist Programm. Denn viel größer ist das Ladenlokal des Due Stanze e Cucina tatsächlich nicht: kaum zehn Tische finden darin Platz. Ein Problem? Nicht wirklich. Denn die Inhaber haben aus der Not eine Tugend gemacht. Das Familiäre haben sie sich auf die Fahnen geschrieben. Und deshalb überrascht es nicht, dass hier jeder Gast persönlich begrüßt wird. Die Stimmung im Restaurant ist gelöst, die Gäste unterhalten sich angeregt – piekfein ist anders. „Wir bieten feines Essen, aber in einem entspannten Ambiente“, erklären die Inhaber Felice Civale und Murat Baysal das Konzept, „und wir sind jeden Tag im Restaurant, das gehört für uns einfach dazu“.
Die Idee für das Restaurant hatten Civale und Baysal, als sie einen Koch kennenlernten, von dessen Kochkunst sie begeistert waren. Der ließ sich überzeugen, mit den beiden Stuttgartern ein Restaurant zu eröffnen. Als sie dann noch die passenden Räume im Stuttgarter Westen fanden, stand der Restaurant-Eröffnung nichts mehr im Wege. „Das war eine totale Bauch-Entscheidung“, berichtet Civale. In einer Nacht-und-Nebel-Aktion wurde das Ladenlokal renoviert und mit dem unverwechselbaren Charme versehen.
Dass im Due Stanze e Cucina einiges anders ist, merkt man schnell. Wer etwa eine gedruckte Speisekarte sucht, wird enttäuscht. Stattdessen findet man auf seinem Tisch einen Zettel mit den Preisen. Was sich hinter Antipasti 1 oder Hauptgericht 2 verbirgt, das erklären die Inhaber den Gästen höchstpersönlich. Die Reaktion der Gäste ist positiv. „Die meisten Gäste wissen, dass wir keine Speisekarte haben“, so Civale, „einige besonders experimentierfreudige bestellen einfach Antipasti 1, Hauptgericht 3 und Dessert 2“. Die Überraschung ist garantiert.
Wohlklingende Gerichte wie „Filetto mille foglie“ – Rinderfilet aufgeschichtet mit gegrilltem Gemüse an Kartoffelschaum mit Trüffelöl – erwarten die Restaurant-Gäste. Und das Preis-Leistungs-Verhältnis? „Manche sagen, dass unsere Preise hoch sind, aber das muss ich klar verneinen.“ Die Auffassung der Restaurant-Betreiber: Klasse statt Masse. Und Klasse hat nun mal ihren Preis. „Wir verwenden nur hochwertige Produkte.“ Zum Beispiel bei der Pasta: Die beziehen die Inhaber direkt aus Italien. Und weil sie so lecker ist, kann sie im Restaurant auch für den Heimgebrauch erworben werden. Alles ein bisschen anders eben. (VP)

(Ausgabe September 2007)