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Junge Akademie Stuttgart

Auf Marco Polos Spuren

Marco Polo, der große Entdecker.

Als Sohn eines Kaufmanns aus Venedig reiste der 17 Jahre junge Marco im 13. Jahrhundert mit Vater und Onkel ins ferne Asien. Erst über 20 Jahre später kehrte er nach Venedig zurück. Seine ausführlichen Reiseberichte brachten ihm den Ruf als einer der jüngsten Entdecker aller Zeiten ein. Grund genug für die Junge Akademie Stuttgart, Marco Polo als Hauptfigur für ihr neues Kindermusical zu nehmen. „Er ist eine historische Figur, über die man nicht viel weiß“, erklärt Annette Weidemann, Künstlerische Direktorin der Jungen Akademie Stuttgart und Regisseurin von „Marco Polo“.

Eine Reise um die Welt

„Aber wir haben die Figur aus ihrem historischen Rahmen genommen, unsere Geschichte ist frei erfunden.“ Denn ihr Musical ist zugleich eine Abenteuer- und eine Liebesgeschichte. In Rückblicken und aus der Sicht des Dogen von Venedig und seinem Diener Fra Cosimo erzählt, nimmt das Musical die Zuschauer mit in eine Welt voller Spannung und Romantik. Am 27. Oktober 2012 beginnt die Reise um die Welt.

Ein Skandal zum Anfang der Geschichte

Am Anfang steht ein Skandal: Der 20 Jahre alte Kaufmann Marco Polo küsst im Dom von Venedig eine verschleierte Frau und verliebt sich in sie. Die geheimnisvolle Fremde entpuppt sich aber ausgerechnet als Prinzessin Angela, die Tochter des Dogen. Marco Polo wird daraufhin aus der Stadt verbannt, die ebenfalls verliebte Prinzessin nimmt Reißaus und landet als armes Mädchen verkleidet auf genau dem Schiff, mit dem Marco zu seiner großen Reise Richtung Asien aufbricht. Der wiederum ahnt nicht, dass sich hinter dem armen Mädchen seine große Liebe versteckt. Mehr als einmal droht Angelas Tarnung aufzufliegen. Doch sie wahrt ihr Geheimnis, egal, welche Abenteuer die beiden auf der langen Reise bestehen müssen. So führt das Musical seine Zuschauer über zahlreiche Stationen von Venedig nach Asien und wieder zurück nach Venedig. Ob die beiden Verliebten am Ende wieder zusammenfinden?

Das Können der Jungen Akademie Stuttgart

Zweimal im Jahr zeigen die Schüler der Jungen Akademie Stuttgart bei einem Musical ihr Können. In den Pfingstferien stehen Produktionen für ältere Kinder auf dem Programm, 2012 zum Beispiel „Fame“. Die Herbstferien gehören mit Stücken wie „Tom Sawyer“, „Aladdin“ und nun „Marco Polo“ den Jüngeren ab drei Jahren. Das Abenteuermusical ist wie die Kinderproduktionen der vergangenen Jahre ein Stück der Musicalproduzenten Thelen und Thelen. „Wir bekommen das komplette Werk mit Texten und Liedern. Wie genau wir alles umsetzen, liegt aber ganz bei uns“, erzählt Weidemann. Und wie üblich bei Produktionen der Jungen Akademie Stuttgart stehen auch bei „Marco Polo“ ausschließlich Kinder auf der Bühne und spielen für Kinder und deren Familien – rund 40 Schüler der Jungen Akademie und Stagecoach Stuttgart.

Schüler, Kostüme und Bühnenbild im Rampenlicht

„Unsere Schüler sind immer ganz scharf darauf mitzumachen“, freut sich Weidemann. „Und wir wollen ihnen die Möglichkeit geben, vor Publikum auf der Bühne zu stehen. Das ist etwas ganz anderes als im Unterricht, auch durch unsere tollen Kostüme und die Bühnenbilder von Sonja Schweitzer, die uns mit ins 13. Jahrhundert nimmt.“ Damit so viele Kinder wie möglich dabei sein können, ist der Cast drei- bis vierfach besetzt. So hat fast jeder Schüler die Chance, einmal vor großem Publikum im Rampenlicht zu stehen.

Vom Tango bis Hip Hop

Neben den Darstellern spielt in „Marco Polo“ natürlich die Musik eine große Rolle. Es wird getanzt und gesungen – von Tango und Tarantella bis hin zu Hip Hop. Die Lieder sind mal poppig und schnell, mal lustig und natürlich romantisch. „Das sind absolute Ohrwürmer. Hat man sie ein-, zweimal gehört, kriegt man sie nicht mehr aus dem Kopf“, so Weidemann. Einer ihrer Favoriten ist das „Lied vom singenden Sand“, das Marco Polo, Prinzessin Angela und Fra Cosimo singen, als Angela entführt wird. „Es ist eine spannende Geschichte mit toller Musik“, fasst Weidemann zusammen. „Und wer einmal bei uns war, kommt immer gern wieder.“ (AM)

20.10.2012
(Ausgabe 20. Oktober 2012)

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