Juni-Kolumne Hans H. Pfeifer

Gute Nachrichten aus der City

(Bild: Achim Zweygarth)

Ja, wenn das Wetter nicht wäre, mit welchem alltäglichen Thema würden wir uns dann so intensiv beschäftigen? Diese Kolumne macht da keine Ausnahme, auch hier ist dies wieder ein Thema. Herbstgefühle im Frühjahr und ab und zu ein Sonnenfleck, so ging es in den letzten Wochen an der Wetterfront zu.

Unser Optimismus wurde letztlich belohnt – nicht nur das Wetter hat sich inzwischen erheblich verbessert. Besser ist auch die allgemeine Stimmungslage geworden, denn der Einzelhandelsindex hat seit langem erstmals wieder einen deutlichen Sprung nach oben gemacht. Diesen statistischen Wert kann man aber auch in der täglichen Realität wie z. B. an der Frequenz und der Stimmung in der Königstraße ablesen. Wie gut die Stimmung in der City sein kann, hat das SWR Sommerfestival mit Silbermond, Pur oder Peter Kraus auf dem Schlossplatz einmal mehr eindrucksvoll gezeigt.

Die Stimmung wird in den kommenden Wochen noch steigen: Es ist Fußball-Zeit. Die WM in Südafrika hat begonnen, am 11. Juni ist’s los gegangen. Natürlich gehen da nostalgische Gedanken vier Jahre zurück, als wir ganz speziell in Stuttgart für 30 Tage das Sommermärchen gelebt haben. Bestes Wetter, hervorragende Stimmung, glückliche Schwaben, freundliche Gastgeber und begeisterte Gäste und ein Public Viewing auf dem iSchlossplatz, dessen Bilder um die gesamte Welt gingen. Das war doch was – und das war einmalig.

Einmalig und besonders sollte die Erinnerung auch bleiben, denn schon bei der Fußball-Europameisterschaft zwei Jahre später war es anders. 2006 kam alles zusammen und dies lässt sich nicht beliebig reproduzieren. Freuen wir uns doch an der schönen Erinnerung und akzeptieren die Erkenntnis, dass in diesen Zeiten mehrere hunderttausend Euro vorwiegend aus städtischen Kassen für das Public Viewing nicht zu rechtfertigen wären.
In vielen Gaststätten, Kneipen und Biergärten können in Gemeinschaft hoffentlich viele spannende Spiele angeschaut werden, nicht nur die von unseren Jungs. Die „Vuvuzela“ genannten Tröten werden uns dann bald in den Ohren klingen. Begeisternd war aber auch das Finale unseres VfB, der es mit dem Platz sechs doch noch in die Europaliga geschafft hat. Freuen wir uns ab 20. August auf packende Spiele – mit der neuen Untertürkheimer und ohne die Cannstatter Kurve.

Wer sich aber jetzt noch etwas Fußball- Feeling holen möchte, dem sei noch bis zum 11. Juli die Landesausstellung Fußball im Kunstgebäude am Schlossplatz empfohlen. Ein echter WM-Pokal, Originaltrikots, berühmte Stollenschuhe und faszinierende Filmszenen aus der langen Fußballgeschichte werden gezeigt.
„Gefühle, wo man schwer beschreiben kann“, dieses Klinsmann-Zitat nach dem Europameisterschaftssieg 1996 gibt der vom Haus der Geschichte konzipierten Ausstellung den Titel. Natürlich darf die berühmte Werbetonne deshalb nicht fehlen genauso wenig wie Erinnerungsstücke an 1954, das erste Länderspieltrikot von Mario Gomez oder viele spannende Fotos. Selbst ein kleines Fußballfeld und Tischfußballgeräte sind dabei.

Also viel Spaß in der City, liebe Fußballfans, wünscht Ihr

Hans H. Pfeifer

12.06.2010
(Ausgabe Juni 2010)