Ein Prosit auf die Selbstständigkeit: Bernhard Schwarz und Ralf Barnstein.

Bier aus Stuttgart

Unabhängige Braukunst

Fünf Jahre Dinkelacker? Nun, nicht ganz: Immerhin besteht die traditionsreiche Brauerei bereits seit 1888. Dennoch feiert man bei den Stuttgarter Gerstensaftspezialisten dieser Tage ein kleines Jubiläum: Seit nunmehr fünf Jahren agiert Dinkelacker wieder als unabhängige Privatbrauerei. Somit endet die Ägide unter InBev, einer der weltgrößten Brauereigruppen, und man konzentriert sich in Stuttgart wieder auf das, was man am besten kann: Gutes, regionales Bier.

Die Region im Blick

Die Gründe sich von InBev zu trennen, liegen für Geschäftsführer Bernhard Schwarz klar auf der Hand: „Die InBev ist ein Konzern mit einer globalen Strategie, in dem für regionale Bedürfnisse und Besonderheiten letztlich kein Platz blieb. Wolfgang Dinkelacker hat sich mit dem Rückkauf dafür eingesetzt, die Eigenständigkeit, Beweglichkeit und Firmenkultur der Brauerei zu bewahren. Ganz konkret ging es auch darum, Arbeitsplätze zu erhalten und den Standort langfristig zu sichern.“ Dinkelacker wollte wieder die Region im Blick haben, anstatt ein Teil des unübersichtlichen Weltmarkts zu sein. Auch deshalb besteht das flüssige Gold Dinkelackers seit geraumer Zeit aus gänzlich regionalen Zutaten. Aus dem Ländle für das Ländle, sozusagen.

Verbundenheit mit dem Produkt

Ganz bewusst möchte man sich nicht mit den sogenannten „Fernsehbieren“ messen und legt lieber Wert auf Qualität und eine Verbundenheit mit dem Produkt. Das geht für die 280 Mitarbeiter und die Bierkenner in der Region eben am besten mit einer Privatbrauerei. „Privatbrauerei zu sein bedeutet für uns, dass wir die Nähe zu unseren Geschäftspartnern und zu den Bierkennern hier in Baden-Württemberg ganz bewusst pflegen und unsere regionale Verbundenheit auch durch eine rege Beteiligung am gesellschaftlichen Leben zum Ausdruck bringen“, äußert sich der 51-jährige Schwarz, der Dinkelacker mit seinem Kollegen Ralph Barnstein wieder zu einer echten Stuttgarter Marke gemacht hat – und mit der Wiedereinführung von Wulle 2008 mal so eben eine weitere lokale Bierlegende zu neuem Leben erweckt hat.

„Gute Aussichten“

Überhaupt ruht man sich bei Dinkelacker nicht auf der Produktpalette aus, sondern überlegt sich neben saisonalen Bieren wie dem Weihnachts- und dem Volksfestbier immer auch neue Sorten – wie das CD Helle, das vergangenes Jahr auf den Markt kam und in der kleinen nostalgischen Flasche schnell viele Freunde fand. Kein Wunder also, dass Bernhard Schwarz für Dinkelacker nur ein Fazit zulässt: „Gute Aussichten.“ (BS)

Weitere Informationen: www.dinkelacker.de

17.03.2012
(Ausgabe 17. März 2012)