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Ferienjob und Nebenjob in Stuttgart
Klaus Sattler sucht Lotto-Gewinner
Beruf: Glücksbote
(Bild: Lotto)
Es klingelt. Vor der Tür steht ein Mann mit einem Koffer: „Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!“ So, oder so ähnlich stellt sich der Otto-Normal-Bürger die Überbringung der Glücksnachricht vor, wenn man einen Sechser im Lotto hat. Nur hat diese Vorstellung wenig mit der Realität zu tun.
Geheimhaltungsgebot
„An oberster Stelle steht zunächst einmal das Spielgeheimnis“, erklärt Klaus Sattler, Leiter der Unternehmenskommunikation bei der Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg. Und das macht alles ein wenig kompliziert, denn: Der Gewinner hat das Recht, unerkannt zu bleiben. Käme ein Herr im Anzug mit einem Geldkoffer vorbei, dann wäre das Geheimnis um die gewonnenen Lotto-Millionen schnell gelüftet.
Persönliche Einladung
Deshalb läuft es anders ab: Der Gewinner löst seine Spielquittung ein, der Gewinn wird von der Verkaufsstelle an Lotto gemeldet und der Glückspilz schließlich in die Lotto-Zentrale eingeladen, wo alles weitere geklärt wird.
"Großfahndung" nach unbekannten Gewinnern
Doch was passiert, wenn der Lottogewinner seine Spielquittung nicht einlöst? Wenn er von seinen neu gewonnenen Lotto-Millionen gar nichts mitbekommen hat? Dies kommt tatsächlich von Zeit zu Zeit vor, weiß Sattler zu berichten: „Dann wissen wir nur, in welcher Verkaufsstelle der Glückspilz seinen Lottoschein abgegeben hat, kennen aber nicht seine Identität.“ Die Lösung: Über Rundfunk und Presse wird nach dem Millionengewinner gefahndet. Ganze Zeitungsanzeigen werden geschaltet, um den Gewinner aufzuspüren. In gewisser Weise spielt Sattler dann mit seinen Mitarbeitern Glücksbote. „Stimmt, manchmal sind wir so etwas wie die Geburtshelfer des Glücks.“
13-Wochen-Frist
Keine leichte Aufgabe, denn auch hier gilt: Der Gewinner muss unerkannt bleiben können. Deshalb werden so wenige Informationen wie möglich herausgelassen. Oft fällt bei den Gewinnern der Groschen, wenn sie in der Zeitung von einem Lotto-Gewinn in ihrer Region lesen. Bis jetzt hat sich jeder Lotto-Millionär rechtzeitig vor Ablauf der 13-Wochen-Frist gemeldet.
Schweres Los für Gewinner
Dass die Menschen im Südwesten in Geldfragen gewissenhaft handeln, scheint auch bei Lottogewinnen zu gelten. Ist der Millionär erstmal gefunden, bekommt er wichtige Verhaltensregeln an die Hand. Denn so sehr man sie auch beneidet – Lottogewinner haben es nicht leicht. Sie müssen, gerade in der ersten Zeit nach dem Gewinn, sehr vorsichtig sein.
Bloß nichts verraten
In der Lotto-Zentrale in Stuttgart werden sie angewiesen, ihr Geheimnis für sich zu behalten so lange es geht. So kommt es, dass die Gewinnbetreuer von Lotto oft die einzigen Menschen sind, mit denen der Gewinner in aller Offenheit reden kann.
Nichts gewinnen für den guten Zweck
Wer nicht zur ausgewählten Gruppe der Lottogewinner zählt, dem bleibt nur der Tipp, weiter Lotto zu spielen. Ein kleiner Wermutstropfen für alle, die auch dieses Mal wieder leer ausgehen: Die Gelder, die nicht gewonnen werden, kommen Sport, Kunst und Kultur, Denkmalpflege und sozialen Projekten zugute. Insgesamt 129 Millionen Euro werden über den Wettmittelfonds 2007/2008 von der Toto-Lotto GmbH auf ganz Baden-Württemberg verteilt.
(VP)
05.03.2008
(Ausgabe September 2007)