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Behinderte führen durch die Stadt
Den Blick schärfen
Blickwechsel für die Touristen.
Viel Motivation im Gepäck ...
... und jede Menge Interessierte.
„Herzog Eberhard im Bart nahm seinen Bäcker mit auf Reisen. Als dieser dem Volk davon erzählte, drohte ihm der Herzog mit der Todesstrafe. Er gab dem Bäcker aber eine zweite Chance: Er solle ein Brot backen, durch das die Sonne dreimal schiene. So entstand die Laugenbrezel.“ Mit solchen kurzen einprägsamen Geschichten stellen die Stadtführer des Projekts „Blickwechsel“ Stuttgart und seine Historie aus einer besonderen Perspektive vor.
Die Menschen nehmen Stadtführungen anders wahr
„Bei Städtereisen mit Behinderten stellten wir fest, dass diese Menschen Führungen anders wahrnehmen. Sie können nicht viele Informationen in kurzer Zeit aufnehmen“, erklärt Andrea Dikel, Mitorganisatorin des Projekts. Dadurch konzentrierten sich Ausflüge auf die wichtigsten Attraktionen, die man dafür umso genauer betrachtet, erzählt Dikel.
So entstand die Idee zum Projekt „Blickwechsel“. Acht geistig behinderte Menschen wurden in drei Jahren zu Gästeführern ausgebildet. Sie führen Gruppen vom Alten Schloss über den Schlossplatz bis zum Hauptbahnhof und konzentrieren sich bei ihren Erzählungen auf das Wesentliche.
Das Selbstbewusstsein wird gestärkt
So entstand die Idee zum Projekt „Blickwechsel“. Acht geistig behinderte Menschen wurden in drei Jahren zu Gästeführern ausgebildet. Sie führen Gruppen vom Alten Schloss über den Schlossplatz bis zum Hauptbahnhof und konzentrieren sich bei ihren Erzählungen auf das Wesentliche.
Das Selbstbewusstsein wird gestärkt
Sozialpädagogin Andrea Dikel kümmert sich um das Projekt und seine Teilnehmer: „Uns ist es wichtig, dass die Teilnehmer einen Austausch auf Augenhöhe erleben. Durch die Gästeführungen vermitteln die geistig Behinderten viel Wissen und stärken so ihr Selbstbewusstsein im Umgang mit anderen Menschen – sei es mit Behinderten oder Nichtbehinderten.“
Die Ausbildung der acht geistig behinderten Teilnehmer war schwierig. Doch die Auszubildenden blieben hartnäckig und arbeiteten lang an ihren Texten und ihrem Auftreten. In Sprachtrainings übten sie, zielstrebig zu erzählen, deutlich und laut zu sprechen. Sie recherchierten gründlich und wählten die bei der Führung besuchten Orte selbst aus.
Die Ausbildung der acht geistig behinderten Teilnehmer war schwierig. Doch die Auszubildenden blieben hartnäckig und arbeiteten lang an ihren Texten und ihrem Auftreten. In Sprachtrainings übten sie, zielstrebig zu erzählen, deutlich und laut zu sprechen. Sie recherchierten gründlich und wählten die bei der Führung besuchten Orte selbst aus.
Vom Lampenfieber zum sicheren Auftritt
„Wir lasen viel, besuchten Originalschauplätze, malten und sprachen über die Geschichte Stuttgarts, um sie mit allen Sinnen zu erfassen“, erzählt Andrea Dikel. Seit einigen Monaten proben die acht Gästeführer nun schon den Ernstfall: bei Probeführungen mit ihren Familien oder den Mitarbeitern des Caritasverbandes für Stuttgart e. V., der das Projekt gemeinsam mit der Landesstiftung Baden-Württemberg trägt und fördert. Dabei galt es vor allem zu lernen, mit ihrer Nervosität und ihrem Lampenfieber umzugehen. Sie entwickelten ihre eigenen Methoden, sich in ihren Teilen der Führung sicher zu fühlen.
Viele von ihnen haben ein Notizheft in der Hand, in dem die Geschichten in Stichworten oder durch Bilder wiedergegeben sind. Alle acht übernehmen einen eigenen Part, in dem sie in circa zehn Minuten Geschichten und Anekdoten über Stuttgart, seine Gebäude und Herzoge erzählen.
"Unsere Mitmenschen trauen uns etwas zu"
Viele von ihnen haben ein Notizheft in der Hand, in dem die Geschichten in Stichworten oder durch Bilder wiedergegeben sind. Alle acht übernehmen einen eigenen Part, in dem sie in circa zehn Minuten Geschichten und Anekdoten über Stuttgart, seine Gebäude und Herzoge erzählen.
"Unsere Mitmenschen trauen uns etwas zu"
Beim Spaziergang zwischen den Stationen erzählen die acht Teilnehmer, die mit Leib und Seele bei der Sache sind, jedem, der mehr wissen will, weitere Einzelheiten über die Stadt. „Das dort drüben war das erste Mädcheninternat in Stuttgart“, weiß zum Beispiel Christian Langer beim Spaziergang im Schlossgarten. Sein Kollege Uwe Kirsten ist stolz auf die Truppe und ihre Chance, sich zu behaupten: „Uns macht es Spaß, Stuttgarts Gästen die Stadt näher zu bringen. Durch das Projekt trauen uns unsere Mitmenschen etwas zu.“
Bald werden sich die acht Gästeführer offi ziell prüfen lassen und werden dann, vielleicht schon ab nächstem Jahr, in Zweier- oder Dreiergruppen auf Tour mit Touristen gehen. Noch laufen sie als Gruppe durch Stuttgart – stets mit dem Fokus auf den schönsten und ältesten Sehenswürdigkeiten unserer Stadt. Die 70-minütigen Führungen kann man seit September für sich allein oder in der Gruppe bis maximal 20 Personen buchen. (JUS)
Bald werden sich die acht Gästeführer offi ziell prüfen lassen und werden dann, vielleicht schon ab nächstem Jahr, in Zweier- oder Dreiergruppen auf Tour mit Touristen gehen. Noch laufen sie als Gruppe durch Stuttgart – stets mit dem Fokus auf den schönsten und ältesten Sehenswürdigkeiten unserer Stadt. Die 70-minütigen Führungen kann man seit September für sich allein oder in der Gruppe bis maximal 20 Personen buchen. (JUS)
Weitere Informationen:
31.10.2009
(Ausgabe November 2009)