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Das Mercedes-Benz Museum feiert Jubiläum
Eine eigene Welt in Stuttgart
Fahrten mit dem Benz Patent-Motorwagen, Open Air Kartbahn für Kinder und Erwachsene und Sonderführungen zu Themen wie Bertha Benz und den Silberpfeilen: Das fünfte Jubiläum des Museums nimmt die Mercedes-Benz Welt zum Anlass, alle Interessierten zu einem kostenlosen Besuch einzuladen. Am 22. Mai 2011 öffnet das Museum von 9 bis 18 Uhr die Türen zu 1.450 Ausstellungsstücken auf 16.500 Quadratmetern. Flankiert wird der Tag mit Programmpunkten rund um das 125-jährige Jubiläum des Automobils.
Fotostrecke - Eine eigene Welt in Stuttgart
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Museumsgeschichte aus drei Jahrhunderten
Die Wurzeln des Mercedes-Benz Museums liegen im 19. Jahrhundert. Damals verfügten Gottlieb Daimler und Karl Benz bereits über technische Sammlungen, die 1936 in das erste Museum mündeten. Dieses befand sich im Untertürkheimer Werk und wurde im Laufe der Zeit kontinuierlich erweitert. Unterdessen reiften die Pläne für ein eigenständiges Museumsgebäude. 1961 war der Bau auf dem Untertürkheimer Gelände abgeschlossen. Zum 75-jährigen Jubiläum des Automobils eröffnete das von den beiden Architekten Rolf Gutbier und Hans Museum. Neben der historischen Sammlung fanden auch aktuelle Werke des Unternehmens ihren Platz im neuen Ausstellungshaus. Die Tradition der Neuerungen zum runden Jubiläum setzte sich fort: 1985 begannen die Renovierung und die grundlegende Umgestaltung der Ausstellung und des Gebäudes. Federführend waren dabei die Architekten Dieter Hermann, Knut Lohrer und Hans Günter Merz. 1986, 100 Jahre nach der Erfi ndung des Automobils, eröffnete das umgestaltete Museum wieder.
Die Mercedes-Benz Welt
Trotz der Erweiterung stieß das Museum bald an die Grenzen seines Fassungsvermögens. Zudem sollte es zugänglicher für die Besucher werden. So entstand die Idee zu einem Neubau. Sieben Jahre dauerte der Prozess von der Beauftragung der Neukonzeption bis hin zur Eröffnung. Nachdem im Jahr 2000 die Entscheidung für den Standort direkt vor den Toren des Untertürkheimer Stammwerks gefallen war, folgte die Ausrufung des Architekturwettbewerbs. Das neue Museum sollte einerseits die Aufgabe erfüllen, mehr Besucher empfangen zu können, und andererseits die komplette Geschichte der Marke unterbringen. Um die Besucher nicht zu überfordern, umfasst das Konzept zwei Rundgänge, die bereits Teil der vom Architekturbüro HG Merz mitentwickelten Ausschreibung waren. Der erste Rundgang präsentiert anhand von sieben Mythos-Räumen die 125-jährige Geschichte des Automobils. Der zweite Rundgang widmet sich mit fünf Kollektionsräumen den verschiedenen Fahrzeugen im Personenkraft- und im Nutzfahrzeugbereich. Der Ausstellungsteil „Faszination Technik“ gewährt zudem Einblicke in den Arbeitsalltag der Mitarbeiter und einen Blick in die Zukunft des Automobils.Tradition und Modernität eng beieinander
Der Entwurf des in Amsterdam ansässigen Büros UN studio von Ben van Berkel und Caroline Bos gewann den Wettbewerb. Den Architekten gelang es, die Verbundenheit der Marke Mercedes- Benz mit ihrer Geschichte sowie ihrer Zukunftsorientierung gestalterisch zu vereinen. Architektonische Grundlage des Museums ist der Aufbau des Innenraums in Anlehnung an die Doppelhelix der DNA-Spirale. So wie diese im menschlichen Körper Trägerin des Erbguts ist, führt der Besucherweg entlang der beiden Stränge der Helix von der Vergangenheit zur zukünftigen Entwicklung des Automobils. Schlüssig in dieses Bild fügt sich die Fassade des Gebäudes, die aus Glas und Aluminium besteht – Materialien, die beim Autobau verwendet werden. Jede der 1.800 Scheiben ist ein Unikat. Sie unterstreichen die Originalität und Einzigartigkeit der Marke.
Grundsteinlegung und Richtfest
Am 17. September 2003 wurde der Grundstein für das neue Museum gelegt und am 3. März 2005 fand das Richtfest statt. Nach nahezu drei Jahren Bauzeit eröffneten der damalige baden-württembergische Ministerpräsident Günther H. Oettinger und der Vorstandsvorsitzende der inzwischen in Daimler AG umbenannten Daimler- Chrysler AG Dieter Zetsche das Museum am 19. Mai 2006 in einem Festakt. „Die Mercedes-Benz Welt schlägt die Brücke zwischen faszinierendem Museum und modernstem Autohaus. Sie spannt den Bogen vom ersten Automobil bis zu dessen kühnsten Zukunftsvisionen – eingebunden in 120 Jahre Geschichte“, beschrieb Dieter Zetsche das neue Museum.
Besucherscharen und Designpreise für das Museum
Seitdem war das Besucherinteresse groß: Über 3,5 Millionen Menschen besichtigten das Museum in den vergangenen fünf Jahren, 650.000 von ihnen allein im Jahr 2010. Zunehmend zieht es auch ausländische Gäste an, deren Anteil sich im letzten Jahr nahezu verdoppelt hat. Ob das Interesse allein den Ausstellungsstücken geschuldet war, bleibt offen. Denn auch die Architektur und Gestaltung der Mercedes-Benz Welt verhalfen dem Museum zu Ruhm. Es gewann mehrere Preise, unter anderem den Designpreis der Bundesrepublik Deutschland und den Red Dot Design Award. So kann das Mercedes-Benz Museum 2011 in mehrerlei Hinsicht auf ein erfolgreiches erstes halbes Jahrzehnt zurückblicken.
(CJ)
20.05.2011
(Ausgabe 21. Mai 2011)