GROSSARTIG
Hier schmeckt's rund um die Uhr
Na? Kleiner Snack zwischendurch? Oder darf’s auch etwas mehr sein? Lieber mittags oder spät nachts? Lust auf Süßes? Oder soll’s dann doch eher etwas Deftiges sein? Wer in Stuttgart Hunger verspürt, wird früher oder später in einem der zahlreichen Imbisse landen. Die Auswahl ist riesig. Für jeden ist etwas dabei. Rund um die Uhr.
Brezeln aus dem Körble
Wer kennt sie nicht, die Brezelkörble in der Königstraße? Schließlich werden hier auch schon seit mehr als 30 Jahren frische Brezeln und anderes Laugengebäck verkauft. Seit sechs Jahren sind die Körble im Besitz der Bäckerei Frank aus Bad Cannstatt. „Wir schlingen die Brezeln alle von Hand, deshalb sieht auch jede etwas anders aus“, berichtet Bäckereiverkäuferin Brigitte Durst, die selbst mit zum Familienbetrieb gehört. Im Brezelkörble an der Königstraße/Ecke Büchsenstraße hält Nada Stojakovic seit 16 Jahren die Stellung. Viermal am Tag wird sie von Fahrer Kurt Kölbe beliefert – damit die Brezeln immer frisch sind. Das scheint bei den Kunden gut anzukommen. „Wir kommen immer beim Brezelkörble vorbei, wenn wir auf dem Markt waren. Und dann nehmen wir uns was mit für den Nachmittagskaffee“, erzählen Roland und Ilse Rapp. Auch wenn die Auswahl an Laugengebäck mit Frischkäse, Käse oder Schinken groß ist, am beliebtesten ist immer noch die pure Brezel.
Von der Currywurst bis zum Nachtschwärmer
Mindestens genauso legendär wie die Brezel ist der „Brunnenwirt“ am Leonhardsplatz. Das Lokal gibt es seit 1960, den Imbiss seit 1977. Hier weiß man, was man bekommt, denn das Angebot ist immer gleich geblieben. „Es hat sich eben bewährt“, sagt Brunnenwirt-Mitarbeiter Thorsten Seeger. „Immer wieder bringen Stuttgarter ihren Besuch aus Australien oder Amerika mit. Sie kommen zu uns, um ihren Gästen die beste Currywurst Stuttgarts zu kredenzen.“ Zu den Topfavoriten, erzählt Seeger, gehört die „Curry spezial“, eine Currywurst mit Ketchup, Mayo und Schaschliksoße. Bis nachts um 2 Uhr kann man sich beim Brunnenwirt stärken – da wird dann selbst zu fortsgeschrittener Stunde noch ein herzhafter Schweinebauch bestellt.
Nicht nur was für Vegetarier ist der Vegi Voodoo King, der ein großes Angebot an leckeren Falafeln bietet. Diese werden mit Gemüse gefüllt und dazu gibt es verschiedene Soßen, wie zum Beispiel Joghurt-Soße oder Mango Chutney. „Wir machen 90 Prozent unserer Zutaten selbst. Jeden Morgen bereiten wir auch den Teig für unsere Kichererbsenbällchen mit Gemüse frisch zu“, erzählt Geschäftsinhaber Konrad Krammer. Die Füllung kann ganz klassisch aus Auberginen, Spinat oder Salat bestehen, aber es gibt auch etwas ausgefallenere Varianten wie die Falafel „Franz Josef“ mit süßem Senf. „Auf Wunsch kann sich der Kunde seine Zutaten für die Falafel auch selbst zusammenstellen“, sagt Konrad Krammer. Mindestens einmal in der Woche kommt auch Arthur Sutterlüti in seiner Mittagspause vorbei. „Das Essen hier ist einfach mal eine Abwechslung zum normalen Fastfood“, findet er. Zu den Kunden des Vegi Voodoo King zählen Schüler, Geschäftsleute und auch Stammkunden, die das frische und gesunde Angebot schätzen. Wer sich für die Mittagspause etwas mit ins Büro nehmen möchte, bekommt die Falafel selbstverständlich auch zum Mitnehmen.
Und weiter geht es zum nächsten Imbiss, der vor allem nachts etwas Besonderes ist. Neben der großen Theke voll mit leckeren Zutaten für den Döner fällt dem Besucher des Pinar Kebap zuerst die Musik auf. „Wenn die jungen Leute aus der Disco kommen um hier etwas zu essen, wollen sie am liebsten weiter Musik hören, deshalb haben wir immer CDs mit Techno, House und R’n’B laufen“, erzählt Verkäufer Mehmet Kiyancicek. Am Wochenende ist abends einiges los im „Disco Döner“, wie ihn die Jugendlichen gerne nennen. Auch das Angebot ist auf junge Leute abgestimmt – Schüler und Studenten bekommen hier einen Rabatt. Aber auch Geschäftsleute zählen zu den Kunden des Ladens. Kulinarisch bietet der Dönerladen außer Döner auch Pizza, Börek und verschiedene Gerichte mit Halloumi für die Vegetarier an.
Und dann wäre da ja noch das Urgestein unter den Imbissen: Schon bevor überhaupt irgendjemand an McDonald’s und Hamburger in Stuttgart dachte, gab es den Udo Snack in der Calwer Straße. Der Kult-Imbiss feiert dieses Jahr schon sein 30-jähriges Jubiläum. In dem knapp 15 qm kleinen Laden in der schicken Calwer Straße kommt der Burger-Liebhaber auf seine Kosten. Klassiker wie der Cheeseburger aber auch Kreationen wie der Florida-Burger mit Ananas oder der vegetarische Burger mit einem Gemüsebratling gehen hier über die Theke. Zu den Burgern werden Pommes oder die so genannten wilden Kartoffeln, das sind pikante Kartoffelschnitze, serviert. „Unser Klientel besteht aus Bankern, Hausfrauen, Schülern – einfach querbeet“, berichtet Inhaberin Natascha Oertel. Aber auch Touristen finden den Weg in das Schnellrestaurant.
Die französische Art des Imbiss findet der Stuttgarter auch in der Innenstadt. Wer an der Haltestelle Hauptbahnhof aussteigt und auf die Königstraße geht, kann dem süßen Geruch kaum entkommen. Es duftet schon von weitem nach Crêpes. Bereits seit 1980 versorgt der Stand in der Königstraße die Stuttgarter mit den französischen Pfannkuchen. Nach oft langem Warten in der Schlange, steht dem Essvergnügen nichts mehr im Wege, denn die Crêpe an sich ist in zwei Minuten zubereitet und kann so problemlos in die Kategorie Schnellimbiss eingeordnet werden. Zum Angebot zählen sowohl süße als auch herzhafte Varianten. „Das Besondere bei unseren Crêpes ist, dass wir zwei verschiedene Teigsorten dafür benutzen: einen süßen und einen salzigen, den Galette-Teig“, erklärt Inhaberin Sonja Specht. Die wohl beliebteste Crêpe ist mit Nuss-Nougat Creme und Banane gefüllt, aber bei dem breiten Angebot dürfte für jeden Geschmack etwas dabei sein. (SOS)
Vegi Voodoo King
Mo-Do: 11:30-0:30 Uhr, Fr-Sa: 12:30-4 Uhr, So: 13-0:30 Uhr
Pinar Kebap
So-Do: 9-4 Uhr, Fr-Sa: 9-6 Uhr
Udo Snack
Mo-Mi: 11-22 Uhr, Do 11-23 Uhr, Fr-Sa: 11-1 Uhr, So: geschlossen
Crêpes-Stand
Mo-Sa: 10-22 Uhr, So 12-21 Uhr
Mo-Do: 11-2 Uhr, Fr-Sa: 11-3 Uhr, So 16-2 Uhr