Stuttgart-Info
Arbeitsamt Stuttgart - Geschäftsstellen und Öffnungszeiten
Stuttgarter Ballett - Adressen und Informationen
Bürgerbüro Stuttgart - Geschäftsstellen und Öffnungszeiten
Freibad Stuttgart - Angebote der Bäderanstalten
Hallenbad Stuttgart - Öffnungszeiten, Eintrittspreise und Adressen
Kartenvorverkauf Stuttgart - Veranstaltungstickets
Kino Stuttgart - Spielstätten auf einen Blick
Museum Stuttgart - Adressen und Öffnungszeiten
Theater Stuttgart - Übersicht
Sehenswürdigkeiten Stuttgart - Informationen
Vom 11. Februar, dem Schmutzigen Donnerstag, bis zum Aschermittwoch treiben die Narren ihr Unwesen. (Bild: Stuttgart Marketing GmbH)
Fasching in Stuttgart
Narri-Narro-Ahoi!
„Wenn keine Narren auf der Welt wären, was wäre dann die Welt?“, fragte sich schon Johann Wolfgang von Goethe. Und wenn keine Narren in Stuttgart wären, was wäre dann Stuttgart, fragen wir uns. Die „fünfte Jahreszeit“ – wie die Wochen zwischen den Heiligen Drei Königen und Aschermittwoch von Faschings-, Fastnachts- beziehungsweise Fasching-Fans genannt werden – erreicht Mitte Februar ihren Höhepunkt.
11. Februar: Schmutziger Donnerstag
Der Donnerstag vor Aschermittwoch war früher traditionell der Backtag vor der Fastenzeit. Nicht nur Fleisch, sondern auch Eier und Schmalz mussten aufgebraucht werden. Die beiden letzteren Zutaten wurden und werden für Fasnetsküchle verarbeitet. Gebacken werden sie in Fett, das früher „Schmutz“ oder „Schmotz“ genannt wurde. So entstand der Name Schmutziger oder Schmotziger Donnerstag.
An diesem Tag machen sich die Vaihinger und Feuerbacher Narren auf zum Rathaussturm und übernehmen dort jeweils ab 15.30 Uhr die Macht. Der Karnevalsclub Stuttgarter Rössle und die Schwarzen Husaren erobern Vaihingen. In Feuerbach gibt die First Guggen Band den Ton an. Am „Schmotz’gen Dorschtig“ um 17 Uhr startet auf den Fildern der Kinderumzug in der Echterdinger Haublickstraße. Mit Einbruch der Dunkelheit stellen die Siebenmühlental- Hexen auf dem Kirchplatz ihren Narrenbaum auf, anschließend wird die Weiberfasnet gefeiert.
Um 18 Uhr eröffnen die Cannstatter auf dem Marktplatz ihre Straßenfasnet. „Narri-Narro-Ahoi“ ist ihr traditioneller Narrenruf. Rund 5.000 Besucher treffen sich dort zum „Kübelesrennen“ – für Oberkübler Steffen Kauderer eines der Highlights der Faschingszeit. Bei diesem närrischen Hindernisparcours tritt lokale Prominenz – vom Polizeichef über den Bürgermeister bis hin zu Festwirt Hans-Peter Grandl – in einem dreirädrigen Holzkübele gegeneinander an.
13. Februar: Faschingssamstag
Bei der Hallenfasnet „Lassada fatza“ schwingen die Narren auf den Fildern ihr Tanzbein. In der Sängerhalle Untertürkheim beginnt um 20.11 Uhr der Küblerball. Unter dem Motto „Feuer, Eis und Hüttenzauber“ zeigen verschiedene Gruppen ihr Können.
Die Gesellschaft „Zigeunerinsel“ feiert ab 19 Uhr ihren 100. Geburtstag mit einer großen Jubiläumssitzung in der Liederhalle. Mit dabei ist unter anderem Christoph Sonntag. Unter dem Motto „Haarscharf daneben“ beginnt um 20.30 Uhr die Party beim MTV Stuttgart am Kräherwald.
15. Februar: Rosenmontag
Der Faschingsmontag liegt in Cannstatt ab 14 Uhr fest in Hand der kleinen Narren: Mehr als 30 Kindergärten, Tagheime und Schulen haben sich für den Kinderumzug vorbereitet. Um 14 Uhr geht’s los!
Am Abend ziehen dann die „Schnurrgruppen“ durch die Cannstatter Wirtschaften. Mit verschiedenen Aktionen treiben sie Schabernack. „Das ist für die Zuschauer sehr spannend, weil sie nicht wissen, was passiert“, so sich Steffen Kauderer. Er selbst wird auch mit einer Schnurrgruppe für manch Überraschung sorgen.
16. Februar: Faschingsdienstag
Um Punkt 12 Uhr tritt in der Cannstatter Marktstraße der „Geizig“ auf. Diese Figur zeigt sich nur am Faschings-Dienstag und zieht mit den Kindern von Laden zu Laden. Gemeinsam schreien sie „Geizig, geizig, geizig isch der Bäck. Und wenn er net so geizig wär, no gäb er au a paar Brezla her!“
Am Abend endet dann die närrische Zeit. Die Cannstatter Narren bilden einen Trauerzug Richtung Rathaus. Auf einer Bahre liegt eine Strohpuppe, die bei der Wilhelmsbrücke über das Geländer gehängt und angezündet wird und schließlich hinab in die Fluten des Neckars fällt.
Auf den Fildern wird der Kehraus mit dem Narrengericht und der Fasnetsverbrennung abgeschlossen. Hexen und Waldfrevler bilden einen Kreis um den Scheiterhaufen und trauern über die dahinscheidende Faschingszeit.
17. Februar: Aschermittwoch
Beim traditionellen Volksforellenessen wird in Cannstatt das Ende der Faschingszeit beklagt. Anschließend geht die Trauergemeinde zum Erbsenbrunnen, um dort die Geldbeutel auszuwaschen. Die Geldbeutelwäsche ist auch in Feuerbach Tradition und fi ndet dort am Wilhelm-Geiger-Platz statt. Jetzt wollen wir aber nicht länger vom Ende der Faschingszeit reden, sondern uns mit einem lauten „Narri-Narro-Ahoi“ in sie hineinstürzen.
(EE)
06.02.2010
(Ausgabe Februar 2010)