Der Gambist Vittorio Ghielmi feiert mit beim Musikfest Stuttgart 2010. (Bilder: Holger Schneider)

Die Nacht! Zeit der Träume, der Liebe und der Leidenschaft, aber auch die Zeit des Wahnsinns, der Dunkelheit – das Schattenreich, Ort des Irrealen oder die Metapher des Todes. Zum diesjährigen Musikfest Stuttgart hat sich die Internationale Bachakademie dies zum Thema gemacht: Unter dem Motto „Nacht“ feiert sie vom 28. August bis 19. September 2010 das Träumerische, das Abgründige und das Schöne der Nacht.

Den Weg durch die Nacht weisen vor allem die vier großen Reihen: Schumann-Zyklus, Bach-Nächte, das Vesperprojekt und der Artist in Residence, der Gambist Vittorio Ghielmi. Im Zentrum stehen dabei Werke rund um die nächtlichen Themen: „Träume und Märchen“, „Schlafes Bruder“ und „Liebe und Wahnsinn“.

Traditionelle und neue Spielstätten

Die Reise führt zu den traditionellen Spielstätten wie der Liederhalle oder Stiftskirche, aber auch an neue Orte wie das Römerkastell, das BIX oder die Grabkapelle auf dem Württemberg. Dabei kooperiert die Bachakademie mit zahlreichen Kulturinstitutionen in Stuttgart. Der Liederabend „Die Sommernacht“ am 13. September im Opernhaus mit dem Tenor Michael Schade ist beispielsweise eine Kooperation mit der Internationalen Hugo-Wolf-Akademie und dem Württembergischen Staatstheater Stuttgart.

Im Rahmen des gesamten Festivals mit mehr als 70 Veranstaltungen treten nicht nur internationale ranghafte Gäste wie der Mailänder Gambenvirtuose Vittorio Ghiemli oder das Leipziger Gewandhausorchester unter seinem Chefdirigenten Ricardo Chailly auf, sondern auch die geballte Ladung an Stuttgarter Ensembles wie das Radiosinfonie Orchester Stuttgart des SWR oder die beiden Ensembles Gächinger Kantorei und das Bach-Collegium Stuttgart der Bachakademie unter ihrem Leiter Helmuth Rilling.

Mit dabei: Anettes DaschSalon

Aber nicht nur erklingende Musik ist Teil des breitgefächerten Programms. Auch die u.a. aus dem Fernsehen bekannte Show Annettes DaschSalon ist zu Gast in Stuttgart. Die Sopranistin Annette Dasch bittet Künstlerkollegen zum Gespräch über Musik und die Nacht.

„Die größte musikalische Begabung“

Die Festivalleitung verspricht eine spannende, vielfältige und unerschöpfliche musikalische Reise durch die Nacht. Gespannt sein darf man laut des Veranstalters auf den jungen Pianisten Kit Armstrong, den Alfred Brendel als „die größte musikalische Begabung“, die ihm in seinem Leben begegnet sei, bezeichnet. (JB)

Programm und weitere Informationen

zum Festival „Musikfest Stuttgart 2010“:
www.bachakademie.de