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Christof Sage ist Fotograf, lässt sich selbst aber eher ungern ablichten. (Bilder: Sage-Press)
Interview mit Christof Sage
Ein Fotograf und Networker
Christof Sage ist Fotograf mit Leib und Seele. Durch seine mittlerweile 35-jährige Karriere hat sich der Filderstädter eine gewisse Bekanntheit und ein Vertrauen in der High Society erarbeitet. Zum Gespräch treffen wir uns im Café des Stuttgarter Maritim Hotels. Klar, dass er im Vorbeigehen den einen oder anderen Hotelgast per Handschlag begrüßt. Man kennt und schätzt sich eben.
GOOD NEWS: Sie gelten als Promifotograf, der selbst Promistatus besitzt. Wie erleben Sie es, selbst fotografiert zu werden?
GOOD NEWS: Sie gelten als Promifotograf, der selbst Promistatus besitzt. Wie erleben Sie es, selbst fotografiert zu werden?
Christof Sage: Das hasse ich. Da muss man mich schon überreden. Es gibt ja Leute, die sagen: „Fotografieren Sie mich bitte nur von meiner schönen Seite oder von oben wegen meinem Doppelkinn.“ Dieses Gefühl kenne ich nur zu gut von mir selbst.
GOOD NEWS: Hilft Ihnen das dabei, sich in Ihre Fotomodelle hineinzuversetzen?
Christof Sage: Ja, und ich verhalte mich dementsprechend. Trägt jemand einen Brilli, den man auf dem Foto nicht sehen soll, fotografiere ich ihn von der anderen Seite, klar. So hat jeder das Gefühl, dass ich die Schokoladenseite ausgesucht habe. Aber das muss in Sekundenbruchteilen passieren. Top-Manager etwa wollen kurz und bündig fotografiert werden, ohne Aufbau – das muss zack, zack gehen.
GOOD NEWS: Ist Fotografieren Beruf oder Berufung für Sie?
Christof Sage: Beides. Das eine schließt das andere nicht aus. Du musst den Job so begreifen, dass die Menschen das Gefühl haben, du bist nur für sie da. Wenn ich bei einer Veranstaltung bin, dann sehe ich es als meine Aufgabe, Menschen in einer Kombination zu fotografieren, die es bisher noch nicht gab. Das ist mein Beruf, mein Hobby.
GOOD NEWS: Ihr Terminkalender ist ja zum Bersten voll.
Christof Sage: Es geht, es geht. Ich war letztes Jahr nur auf 34 Reisen (lacht) .
GOOD NEWS: Welche Kriterien legen Sie an, wenn Sie Ihre Foto- Aufträge auswählen?
Christof Sage: Zunächst mache ich nur People-Aufträge. Das heißt, ich fotografiere vor allem Menschen. Aber grundsätzlich gilt: Ich mache den Auftrag, für den ich zuerst angefragt wurde. Es spielt keine Rolle, ob das ein vermeintlich wichtiger oder unwichtiger Auftrag ist – das interessiert mich gar nicht. Was ich zugesagt habe, das habe ich zugesagt.
GOOD NEWS: Für ein Porträtfoto muss man den Menschen nahe kommen. Hängt davon ab, ob ein Foto gut oder schlecht wird?
Christof Sage: Ja, es ist wichtig, dass man die Menschen vorher kennt. Ich werde mit Menschen schnell warm – und wenn du gut drauf bist, dann sind die anderen auch gut drauf.
GOOD NEWS: Bei Menschen, die im Blickpunkt der Öffentlichkeit stehen, herrscht oft eine gewisse Angst vor dem Fotografiertwerden. Erleben Sie manchmal Menschen, die gar nicht fotografiert werden wollen?
Christof Sage: Also, wenn jemand gar nicht fotografiert werden will, dann muss man das akzeptieren. Bei Menschen, die Angst haben, hilft es, erst mal ins Gespräch miteinander zu kommen. Ich zeig den Leuten die Fotos und sage: „Wenn’s dir nicht gefällt, dann mach ich nochmal welche.“ Dann vertrauen mir die Menschen und sind zufrieden. Aber ich bin ja auch 35 Jahre in der Branche und habe mir dieses Vertrauen erarbeitet.
GOOD NEWS: Manchen Prominenten werden durchaus Starallüren nachgesagt. Wie gehen Sie mit solchen „schwierigen“ Fotomodellen um?
Christof Sage: Die behandle ich ganz normal! Bei Alain Delon zum Beispiel: Dem darfst du gar nicht das Gefühl geben, dass er einer der schönsten und besten Schauspieler ist. Sei höflich und stell dich auf eine Ebene mit ihm. Wenn du erst 20 Pressesprecher vorher fragst, dann kriegst du das Foto eh nicht. Ich habe auf jeden Fall noch nie um ein Foto gebettelt.
GOOD NEWS: Sie sind nicht nur ein Fotograf, sondern auch ein großer Networker. 2007 riefen Sie die Veranstaltung „Business Media Night“ ins Leben, die Menschen aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Kultur und Medien zusammenbringt. 2009 kamen 1.600 Menschen zu diesem Event. Brauchte Stuttgart so eine Veranstaltung?
Christof Sage:
Scheint so. In der Tat haben sich bei der Veranstaltung so viele Freundschaften entwickelt und sind Geschäfte geschlossen worden, das ist unglaublich. Jeder hat von irgendetwas profitiert. Es hat sich toll durchmischt: Sport, Politik, Wirtschaft … Ich denke schon, dass das einzigartig ist: Dass sich so viele Menschen an einem Montagabend zu so einem Event versammeln, habe ich in Deutschland noch nicht gesehen.
GOOD NEWS: Und alle Gäste haben Sie persönlich eingeladen.
Christof Sage: Richtig. Ich kenne jeden einzelnen meiner Gäste. Und das ist das, was den Leuten gefällt: Es ist ein zwangloses Zusammenkommen. Das macht den Erfolg aus. Und für die nächste „Business Media Night“ im Jahr 2011 planen wir demnächst schon den Termin.
GOOD NEWS: Nochmal zurück zum Fotografieren: Was ist in Stuttgart Ihr liebstes Fotomotiv?
Christof Sage: Der chinesische Garten ist ein sehr schönes Motiv, dort habe ich auch schon mal ein Kamerateam für ein Interview hinbestellt.
Ansonsten natürlich der Schlossplatz, der Königsbau, das Neue Schloss, der Fernsehturm – es gibt hier wirklich viele Möglichkeiten.
GOOD NEWS: Haben Sie eine gute Nachricht des Monats?
Christof Sage: Das vielleicht nicht, aber ich bin ein optimistischer Mensch mit einer positiven Lebenseinstellung und ich freue mich einfach auf eine schöne Zeit dieses Jahr – das kann in alle Richtungen gehen.
GOOD NEWS: Herr Sage, wir bedanken uns sehr für dieses Gespräch. (VP)
Steckbrief
Name:
Christof R. Sage
Geburtstag:
11. Juni 1953
Beruf:
Fotograf, Menschenkenner, Networker, Herausgeber, Eventmanager
Unter anderem:
- Fotograf für das VfB-VIP-Geflüster der GOOD NEWS
- Herausgeber der Zeitschrift „Feine Adressen“
- Veranstalter der „Business Media Night“
Christof Sage trifft bei seinen Aufträgen ...
... oft allerlei Prominenz: etwa Papst Benedikt XVI. (Bild links) oder Fürst Albert von Monaco (rechtes Bild).
06.02.2010
(Ausgabe Februar 2010)