Stuttgarter Musiker nominiert

Echo für Philipp Poisel?

Die Bekanntgabe seiner Nominierung war für Philipp Poisel wahrlich eine gute Nachricht. Der Nachwuchskünstler scheint jetzt die Früchte seiner harten Arbeit der letzten Jahre zu ernten. Sein zweites Album „Bis nach Toulouse“ überzeugte die Jury letztendlich, ihn auf die Liste der Nominierten zu setzen.

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...einen Echo einbringt.

Hochkarätige Konkurrenz

Doch mit der Nominierung allein, erntet der 27-Jährige noch lange keine Lorbeeren, denn die Konkurrenz ist stark. In seiner Kategorie trifft er auf Musiker wie den Star-Violisten David Garrett und Peter Maffay. Wer von den insgesamt fünf Nominierten in der Kategorie letztendlich den Musikpreis entgegen nehmen darf, entscheidet sich am Donnerstag den 24. März 2011, wenn es schließlich heißt: „Und der Echo 2011 in der Kategorie Künstler National Rock/Pop geht an …“ und dann wird hoffentlich der Name Poisels fallen.

Eine längere Glückssträhne

Poisel wurde mit dem deutschsprachigen Lied „Ich und Du“ im Jahr 2008 bekannt. Seine Lieder zeichnen sich durch eine ruhige, melancholische Art aus, die musikalischen Arrangements sind gedeckt ge- halten und die Texte sehr emotional und tiefgründig. Damit möchte Philipp Poisel nicht die Charts stürmen, sondern seinen eigenen Stil verfolgen. Bis er diesen Stil auf CD brennen konnte, bedurfte es aber viel Geduld und einiger Zufälle … Denn Philipp Poisels musikalische Geschichte ist keine typische: In der Schulzeit wurde er aus dem Chor verbannt, weil er eigentümlich sang. Zum Hochschulstudium im Fach Musik wurde er abgelehnt. Keine guten Vorzeichen für eine Karriere in der Musikbranche.

Auf dem Weg zum Erfolg

Philipp Poisel packte daraufhin seine Koffer, verließ das Schwabenland und sang im Baltikum und in Skandinavien. Die Musik entwickelte sich trotz seiner frühen Rückschläge zur Einnahmequelle – wenn auch zu einer knappen. Das Blatt wendete sich im Sommer 2006. Ausgerechnet in der Heimat, in einem Stuttgarter Café, lernte Poisel seinen späteren Produzenten Frank Pilsl kennen. Gemeinsam spielten sie Demoaufnahmen seiner Lieder ein, die bei den Plattenfirmen allgemein auf Zuspruch stießen. Dennoch kam es nicht zu einem Plattenvertrag: Die Plattenfirmen wollten seinen Stil sterilisieren – Philipp Poisel lehnte dankend ab. 2007 wurde schließlich einer der großen Künstler Deutschlands auf den Nachwuchsmusiker aufmerksam: Herbert Grönemeyer. Er nahm ihn 2008 unter Vertrag und unterstützt ihn seither auf seinem Weg in die Charts. Und das ziemlich erfolgreich, wie die Chartplatzierung seines Albums (Platz acht) und nun die Echo-Nominierung beweisen. Mitschnitte von Philipp Poisels Tournee zeigt ZDF_neo am 2. April 2011, die Echo-Verleihung wird am Abend der Verleihung ab 20.15 Uhr im Ersten übertragen. (JUS) Weitere Infos : www.philipp-poisel.de
19.03.2011
(Ausgabe 19. März 2011)