60 Jahre Institut français de Stuttgart

Kunst, Kultur und Kino

Marina Chiche lässt akustische Wohlklänge zum Jubiläum ertönen. (Bild: Serano-Fotografia)

Seit 1951 stellt das Institut français de Stuttgart im Stuttgarter Osten eine kulturelle Konstante dar. Seit seiner Gründung vor 60 Jahren ist es ein Ort der deutsch-französischen Begegnung. In Zusammenarbeit mit regionalen Partnern können die Besucher das französische Savoir vivre somit auch in unseren Längengraden erleben.

Pianisten und Nacktschnecken

Zum Jubiläum 2011 bereitet das Institut seinen Besuchern besonderes Pläsier. Die Auftaktveranstaltung bildet das Konzert von Marina Chiche am 9. Mai 2011 um 19.30 Uhr. Die 1981 in Marseille geborene Geigenvirtuosin präsentiert eine originelle Aufführung, bestehend aus Solostücken von Bach über Paganini bis hin zu Eugène Ysaye und dem zeitgenössischen Komponisten Eric Tanguy. Zusätzlich zum Hörgenuss unterbreitet die Französin den Lauschenden Hörschlüssel und erklärt die Funktionsweise ihres Instruments. Die Karten sind für zehn bzw. acht Euro im Verkauf, Mitglieder des Vereins der Freunde erhalten kostenlosen Eintritt. Interessierten wird empfohlen, im Voraus Plätze zu reservieren.

Europa in den Medien

Einen ganz anderen Charakter hat die Podiumsdiskussion am 12. Mai 2011 in der Stuttgarter Stadtbücherei mit dem Thema „Europa in den Medien – Zwischen politischem Diskurs und Populismus“. Die im Rahmen der Europawoche 2011 stattfindende Veranstaltung stellt die Rolle der Medien zur Meinungsbildung in Frage. Journalisten renommierter europäischer Zeitungen diskutieren darüber, inwiefern die nationalen Medien bei den Bürgern das Bild, das diese von der Europäischen Union haben, beeinflussen und lenken. Gleichzeitig werden die diesbezüglichen Unterschiede in den verschiedenen Staaten beleuchtet. Beginn ist um 19 Uhr, der Eintritt ist frei. Bereits seit März dieses Jahres zeigt das Delphi Arthaus Kino an jedem ersten Mittwoch im Monat um 19.30 Uhr einen aktuellen französischen Film in der Originalversion mit Untertiteln. Den Höhepunkt im Veranstaltungskalender stellt seit 1999 die französische Woche dar. Auch im Jubiläumsjahr bekommen die französische Kultur und die Austauschprogramme zwischen Frankreich und Deutschland eine Plattform. Die Veranstaltung bietet vom 20. Oktober bis 9. November 2011 im Großraum Stuttgart vielfältige Projekte und Veranstaltungen ein abwechslungsreiches Programm.

Reicher Veranstaltungskalender das ganze Jahr über

Jährlich organisiert das Institut über 60 Veranstaltungen. Dabei besteht ein Großteil des Programms aus der Bekanntmachung kontemporärer französischer Kunst sowie französischer Kunstproduktionen. Zudem widmet sich das Institut français verstärkt wissenschaftlichen Begegnungen. Im Zuge eines seit 20 Jahren bestehenden Austauschs zwischen den Regionen Rhônes-Alpes, dem Elsass und dem Land Baden- Württemberg kommen regelmäßig junge Künstler zu Besuch. Den Höhepunkt im Veranstaltungskalender stellt seit 1999 die französische Woche dar, deren Koordination 2011 zum zweiten Mal dem Institut français obliegen wird. Hier bekommen die französische Kultur und die verschiedenen kulturellen Austauschprogramme zwischen Deutschland und Frankreich eine Plattform. Die inzwischen auf drei Wochen angewachsene Veranstaltung verspricht in diesem Jahr vom 20. Oktober bis 9. November 2011 im Großraum Stuttgart und Tübingen wieder mit 80 bis 100 vielfältigen Projekten und Veranstaltungen ein abwechslungsreiches Programm.

Bildung und kultureller Austausch

Wer sich lieber alleine oder im kleinen Kreis der französischen Kultur und Sprache widmen möchte, kommt in der mehr als 6.000 Medien umfassenden Mediathek voll auf seine Kosten. Auch wer selbst auf Französisch parlieren möchte, ist beim Institut français gut aufgehoben. Neben dem Angebot von Sprachkursen für professionelle und private Zwecke verfügt es über die Kompetenz, international anerkannte Sprachdiplome zu prüfen. Zugleich hat sich das Institut der Förderung und Verbreitung der französischen Sprache in den Schulen Baden- Württembergs und des Saarlands sowie an Universitäten im Bundesland und in Rheinlandpfalz verschrieben. Erstere werden mithilfe unterschiedlicher pädagogischer Initiativen und Lehrerfortbildungsseminare des Büros für Sprachkooperation bedient. Das Büro für Hochschulkooperationen kümmert sich um Partnerschaften von Universitäten und Forschungseinrichtungen, leistet Hilfe beim Aufbau von Netzwerken und bietet Unterstützung und Informationen rund um das Studium im Nachbarland. Die Vernetzung und Förderung von Kontakten ist auch eines der Ziele des Vereins „Freunde des Institut français de Stuttgart/Les amis de l‘Institut“, dessen erster Vorsitzender 1997 der ehemalige Stuttgarter Oberbürgermeister Manfred Rommel wurde. Der Verein steht dem Institut finanziell und ideell zur Seite, hilft bei der Organisation von Projekten und Veranstaltungen sowie bei der Suche nach Spendern und Sponsoren. (CJ)

Das Institut francais de Stuttgart in der Diemershaldenstraße. (Bild: Institut francais de Suttgart)
06.05.2011
(Ausgabe 07. Mai 2011)