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Dr. Stefanie Schuster, Präsidentin der Olgäle-Stiftung und Diplom-Reitpädagoge Peter Rave bei der Pferdetherapie (v.l.n.r.) (Bild: Olgäle-Stiftung für das kranke Kind e.V.)
Olgäle-Stiftung hilft
Pferde als Therapie
Naomi, Wildrose und Shila – auf dem Rücken dieser Pferde liegt das Glück vieler Stuttgarter Kinder. Denn für einige Stunden traben die drei ausgebildeten Therapiepferde an der Seite junger Patienten der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie (KJP) des Olgahospitals. Wenn Kinder unter Angststörungen, Depressionen oder Missbrauchserfahrungen leiden, wenn sie von Erwachsenen zu oft enttäuscht wurden, haben Tiere in der Therapie eine große Bedeutung. Sie akzeptieren die psychisch kranken Kinder so wie sie sind – mit ihren Stärken, aber auch mit ihren Schwächen. „Wenn die Kinder spüren, dass die Pferde sie registrieren und dass eine Beziehung entsteht, ist das fast eine Liebeserklärung“, so Peter Rave, der seit mehr als zehn Jahren als Reitpädagoge arbeitet.
Charaktertiere
Seine drei Stuten, die in einem Plieninger Pferdehof ihr Zuhause haben, wurden jahrelang für ihren Therapieeinsatz trainiert. Jede hat ihren ganz eigenen Charakter und kommt bei unterschiedlichen Krankheitsbildern zum Einsatz: Die neunjährige Hafl ingerstute Wildrose hat einen hohen Aufforderungscharakter. Kindern, die das Bild von sich haben, dass sie nichts wert seien, gibt sie wieder ein gutes Gefühl. Bei hyperaktiven Patienten kommt die elfjährige Quarter-Stute Naomi zum Einsatz. Die Ruhe des großen, starken Tieres überträgt sich auf Kinder wie den neunjährigen Thomas. Er leidet an einer Depression mit starken Trennungsängsten und einem sehr geringen Selbstwertgefühl.
Selbstbewusstsein stärken
Als Rave Naomi mit zwei Jahren gekauft hat, hat er sofort ihr „unwahrscheinlich großes Potenzial mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten“ entdeckt. Das elfjährige Dressur- und Springpferd Shila hingegen ist in ihrer Erscheinung sehr imposant. Fragen wie „was wäre ich eigentlich gerne?“ stellen sich die Kinder, wenn sie sie sehen. Die jungen Patienten bekommen durch die Therapie mit den Pferden die Möglichkeit, Vertrauen und positives Lebensgefühl zu erfahren. Sie können Ängste und Kommunikationsstörungen abbauen und somit Selbstbewusstsein zu entwickeln, weiß Rave. Bevor die Reithalle für die sieben- bis 17-jährigen Mädchen und Jungen aber zum Therapiezimmer wird, findet der Erstkontakt immer im Olgahospital statt. Rave arbeitet mit den Therapeuten dort eng zusammen.
Kommunikation im Fokus
Mit Reitunterricht ist eine Reittherapie allerdings nicht zu verwechseln. Während es beim Unterricht mehr darum geht, wie man auf einem Pferd sitzt und es lenkt, steht bei der Therapie die Kommunikation im Mittelpunkt. Welche Signale senden die kranken Kinder mit ihrer Körpersprache aus und wie reagiert das Pferd darauf? „Reittherapie muss nicht oben auf dem Pferd stattfinden, sondern vor allem am Pferd“, betont Rave. Mit Stangen und Hütchen baut Rave enge Wege auf. Damit will er den Patienten beispielsweise aufzeigen, wie sie Engpässe bezwingen oder Hindernissen aus dem Weg gehen können. Mit 10.000 Euro unterstützt die Stuttgarter Olgäle-Stiftung auch dieses Jahr wieder die Arbeit von Rave, denn die Krankenkassen übernehmen die Reittherapiekosten für kranke Kinder wie Thomas nicht.
(EE)
Weitere Informationen:
Ölgäle-Stiftung für das kranke Kind e.V. Spendenkonto: 22 66 550 BW-Bank Stuttgart BLZ: 600 501 01
19.03.2011
(Ausgabe 19. März 2011)