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Es gibt nichts Gutes, außer man tut es
Mit ihrem Lions Club hat Gabriele Fürst schon so manchen Stein ins Rollen gebracht. (Bild: privat)
So ganz ohne Männer ist es doch irgendwie langweilig. Das dachte sich Gabriele Fürst nach zwölf Jahren in einem reinen Lions-Frauenclub. Kurzerhand gründete sie ihren eigenen Club. Und zwar einen „gemischten“. Das war die Geburtsstunde des Lions Clubs „Stuttgart City“ im Juli 2006. „Gemischte Clubs sind doch viel zeitgemäßer“, so die geborene Stuttgarterin. Mit 64 Mitgliedern zwischen 30 und 74 Jahren ging sie an den Start.
1.400 in Deutschland, zehn in Stuttgart
Gemäß dem Motto „Wir dienen“ verpflichten sich die Mitglieder eines Lions Clubs, Gutes für ihre Nächsten zu tun. Deutschlandweit existieren rund 1.400 solcher Wohltätigkeitsvereine, über zehn allein in Stuttgart. Einer davon ist der Lions Club Stuttgart City, der im vergangenen Jahr gegründet wurde. Der Club hat schon sehr viel Gutes für Stuttgart auf den Weg gebracht.
Sprachförderung als Ziel
Seit der Gründung vor anderthalb Jahren hat „Stuttgart City“ so manchen Stein ins Rollen gebracht. Gemeinsam mit den Lions Clubs Stuttgart Fontana und Stuttgart Fernsehturm wurde das Projekt „Sprachförderung“ an der Stuttgarter Rosensteinschule ins Leben gerufen. 430 Grund- und Hauptschüler besuchen die Gesamtschule im Stuttgarter Norden. Vier von fünf Kindern stammen aus Migrantenfamilien. Sprachförderung tut also Not.
Schreiben, Reimen, Vorlesen
Einer sechsten Klasse nahmen sie sich auf besondere Art und Weise an: Die Schüler konnten im vergangenen Schuljahr erstmals an der Sprachwerkstatt „Poetry Slam“ des „U20-Slam Stuttgart e.V.“ teilnehmen. Poetry Slam heißt soviel wie Dichterwettkampf. Die Autoren tragen in wenigen Minuten ihre selbst verfassten Texte vor. Das Publikum wählt den Sieger. Schreiben, Reimen, Vorlesen – Im Rahmen des Deutschunterrichts arbeitete das Team des „U20-Slam Stuttgart e.V.“ zwei Stunden pro Woche mit den Kindern der Klasse 6A. „Die Ausdrucksfähigkeit hat sich dadurch bei einigen unheimlich verbessert“, freut sich Frau Fürst. Mittlerweile sind die jungen Dichter in der siebten Klasse. Noch bis zur achten Klasse dürfen sie die Sprachwerkstatt besuchen. Finanziert wird das Ganze mithilfe der 5.000 Euro, die die Clubs der Brennpunktschule jedes Schuljahr zur Verfügung stellen. Der erste Scheck wurde bereits überreicht.
Kinder fördern, auch in Zukunft
Für 2008 steht unter anderem die Zusammenarbeit mit dem Kinderschutzbund Ortsgruppe Stuttgart auf dem Programm. Denn, so die Clubpräsidentin, in Stuttgart gebe es viele Kinder, deren Alltag von Armut, Verwahrlosung und Gewalt gekennzeichnet sei. „Ja, das gibt’s, hier in Stuttgart. Und da wollen wir helfen“. Und nicht nur da.
(SZ)
29.02.2008
(Ausgabe Januar 2008)