KULTIVIERT
Kunstwerk im Kopf
Die Idee: Dunkler Raum mit Luken
Simon Detel, verantwortlich für Konzeption, und der Komponist Steffen Wick entwickelten die Idee: „Am Anfang war die Vorstellung eines dunklen Raums und Luken, durch die man blicken kann“, berichtet Detel. Diese wurde weiterentwickelt und herausgekommen ist eine Kooperation mit dem Stuttgarter Kammerorchester.
Video und Musik erzählen eine Geschichte
Die Musiker sind in eine Videoinstallation integriert. Die Videoinstallation ist auf mehrere Bildschirme verteilt. „Die Bildschirme kann man sich wie Türchen eines Adventskalenders vorstellen“, so Detel, „sie zeigen Bruchteile der Geschichte – den Rest der Geschichte erzählt die Musik.“
Denkarbeit für die Zuschauer
Auf die Zuschauer kommt also ein bisschen Denkarbeit zu – sie müssen die Puzzleteile wieder zusammensetzen. „Jeder entschlüsselt das Zusammenspiel von Bildern und Musik individuell und schafft sich somit sein eigenes Kunstwerk im Kopf“, erläutert Simon Detel.
Ein 18-stimmiges Kunstwerk
Die Musik zu „beyond vision“ stammt aus der Feder von Komponist und Pianist Steffen Wick. Insgesamt 18 Musiker setzen seine Komposition auf der Bühne um. Eine Herausforderung für das Ensemble, denn das Stück ist 18-stimmig und nicht etwa 3- oder 4-stimmig komponiert. Jeder Musiker ist deshalb als Solist zu verstehen. Im Orchester läuft dennoch alles gewohnt koordiniert ab.
Clicktrack verbindet Tempo von Musik und Video
„Dem Dirigenten kommt allerdings eine noch wichtigere Rolle zu als sonst“, so Simon Detel: „Er bekommt über ein sogenanntes Clicktrack den Takt vorgegeben, an dem sich die Videoinstallation orientiert.“ Diesen Takt gibt er an sein 18-köpfiges „Solisten-Ensemble“ weiter. An einigen Stellen ist das Orchester von Takt befreit und kann das Tempo variieren. Lediglich an einigen Synchronisationspunkten müssen Musik und Bild sich treffen.
Keine Katzenmusik, sondern Filmmusik
Ein künstlerisches Konzept, 18 Solisten und sieben LCD-Bildschirme – erwartet die Zuschauer demnach ein experimentelles Musikerlebnis? Mit Katzenmusik sei nicht zu rechnen, sagt Simon Detel lachend: „Musikalisch fällt ‚beyond vision’ in die Sparte Filmmusik, es handelt sich durchaus um tonale Musik.“
(VP)
Aufführungen in Stuttgart
Mittwoch, 3.12.2008, 21 Uhr (Premiere)
Freitag, 5.12.2008, 19 und 21 Uhr