MOBIL

Den Schlupf im Nacken

Wenn es draußen kälter wird und allerorten Glatteis, Laub und Streusalz lauern, ist der motorisierte Spaß erst einmal vorbei. Was liegt also näher, als den Motorsport mit nach drinnen zu nehmen, zum Beispiel in eine Go-Kart Halle? In Stuttgart-Wangen, auf der obersten Etage des alten Parkhauses beim Großmarkt, hat die Firma Kart-o-Mania eine solche Indoor-Rennstrecke errichtet.

Umweltfreundlicher Antrieb
Zwei Dinge fallen an der Stuttgarter Bahn sofort auf. Einerseits glänzt auf den ganzen 430 Streckenmetern ein spezieller Grip-Slip Belag, der laut Geschäftsführer Thorsten Lenz für das richtige Maß an Schlupf ohne Kontrollverlust sorgt. Außerdem fehlt der obligatorische Benzingeruch, denn statt mit Zweitaktbenzin laufen die Karts umweltfreundlich mit Propangas.

leer  
„Wenn man einmal Blut geleckt hat, besteht akute Wiederholungsgefahr.“
leer  
Ein spezieller Grip-Slip Belag glänzt auf der Strecke.
leer  
Echtes Rennsportfeeling.
leer  
Die Technik hat' s in sich.


Im permanenten Drift
Hat man es nach einigen Verrenkungen endlich in das spartanische Cockpit geschafft, muss man sich auf ein vollkommen ungewohntes Fahrgefühl einstellen, denn es fehlen sowohl Stoßdämpfer, als auch ein Differential und eine Vorderachsbremse, wodurch das Kart sich nur in einer Art permanentem Drift bewegen lässt.

Echtes Rennsportfeeling

Mit 6 PS bei unter 100 Kilo Leergewicht beschleunigen die Miniflitzer noch dazu überaus giftig. Die direkte Lenkung und die harte Sitzschale, die nur wenige Zentimeter über dem Boden montiert ist, tun ihr Übriges, um echtes Rennsportfeeling aufkommen zu lassen.

Schneller als gedacht
Und das Erlebnis? „Einfach ausprobieren“, rät Thorsten Lenz, denn „so wirklich beschreiben lässt sich das nicht. Die meisten sind erst mal verblüfft, wie schnell sie eigentlich sein können.“

Ein unbeschreibbares Gefühl
Worte werden dem Gefühl tatsächlich nicht gerecht, wie man durch die engen Kurven fliegt und wie man das Hämmern des Motors direkt mit den Knochen wahrnimmt. Wie das bewusste Denken beiseite tritt und den Reflexen das Steuer überlässt. Aufgestellte Nackenhaare, ein Puls jenseits der 200 und die Fliehkraft, die den Helm mal hierhin und mal dorthin zerrt.

Viele werden zu Wiederholungstätern
In den Karts, so scheint es, hat man den Motorsport nicht geschrumpft, sondern vielmehr destilliert. Eines steht fest: „Wenn man einmal Blut geleckt hat“, so der Geschäftsführer augenzwinkernd, „besteht akute Wiederholungsgefahr“. (FF)

Weitere Informationen:
www.kart-stuttgart.de

(Ausgabe November 2008)