Karotten, Kartoffeln und Co. warten auf ihre Verarbeitung.

Tipps für Herbst und Winter

Herbstzeit ist Einmachzeit

Mittlerweile lässt es sich auch für den optimistischsten Sonnenanbeter nicht mehr leugnen: Der Herbst zieht ein und mit ihm die Erntezeit. Traktoren und Mähdrescher sind seit einigen Wochen wieder unterwegs. Wie in jedem Jahr, sind August und September für die Bauern die arbeitsreichsten Monate, da die Ernte vor dem Herbstregen eingebracht werden muss.

Eine Menge Arbeit

Doch ist es mit der Ernte lange nicht getan. Obst und Gemüse müssen anschließend verarbeitet und gelagert werden. Was genau zu tun ist und was man bei Ernte und Lagerung beachten muss, erklärten Hobbygärtnerin Elvira Hammerschmidt und Christoph Simpfendörfer vom Reyerhof in Stuttgart-Möhringen.

Überall ist Erntezeit

Nicht nur die Bauern sind rund um die Uhr unterwegs. Auch der Kleingärtner erntet im heimischen Garten stolz seine eigenen Möhren, Kartoffeln oder Kürbisse. Den Bauern beschäftigt selbstverständlich noch viel mehr, wie beispielsweise die Rote Bete, die in großen Haufen auf dem Feld gelagert werden. Und auch der Weingärtner ist in seinen Weinbergen mit der Lese der Weintrauben für den 2011er-Jahrgang beschäftigt.

Unterschiedliche Auswirkungen von Frost

Die Ernte von Zwetschgen und Pflaumen neigt sich zwar schon dem Ende zu, aber die Apfelbäume tragen je nach Sorte teilweise noch volle Äste. Die einzige Gemüseart, die den Bauern noch etwas Aufschub gewährt, ist der Grünkohl. Denn dieser ist erst nach dem ersten Frost besonders reich an Vitamin K. Blanchiert und mit Speck und Zwiebeln verfeinert, ist er ein gesundes und nahrhaftes Winteressen. Auch Kohl und Kürbissen kann leichter Frost nichts anhaben. Andere Gemüsesorten wie Brokkoli und Blumenkohl leiden unter Frost allerdings erheblich.

So bleibt die Ernte haltbar

Sind die Eimer gefüllt fragt sich: Wohin mit der Ausbeute? Wofür der Bauer bereits Abnehmer hat, hat der Kleingärtner nicht immer Verwendung. Aber verkommen lassen möchte man all das gute Obst und Gemüse nicht. Doch wie macht man die Ernte haltbar? „Für Haltbarkeit sorgen Einkochen, Einlagern, Blanchieren und anschließendes Einfrosten“, weiß Elvira Hammerschmidt, die mit ihrem Mann seit vielen Jahrzehnten einen eigenen Garten bewirtschaftet. Doch nicht jedes Obst und Gemüse lässt sich auf diese Weise haltbar machen.

Die richtige Lagerung

Kartoffeln überwintern am besten in Kisten im Keller oder in einem kühlen Raum. Christoph Simpfendörfer hat noch einen besonderen Tipp: „In einem Regal kann man über die Kartoffeln eine Kiste mit Äpfeln stapeln. Die Äpfel sondern ein natürliches Konservierungsgas ab, das eine vorzeitige Keimung der Kartoffeln verhindert.“ Um das Schimmeln der Äpfel zu vermeiden, dürfen sie sich allerdings nicht berühren. Auch sollte man die Äpfel nicht zusammen mit anderen Gemüsesorten lagern, da eben dieses abgesonderte Gas den Alterungsprozess des Gemüses beschleunigt. „Möhren dagegen lagert man am besten im Sand“, verrät der Demeter-Bauer weiter. Eingepackt in eine Kiste sind sie bis zu 60 Tage haltbar.

Gesund durch den Winter

In der Winter- und Schnupfenzeit stellt sich die Frage, mit welchem Gemüse wir unser Immunsystem am besten stärken. „Mit Sauerkraut!“, empfiehlt Christoph Simpfendörfer und erklärt weiter: „Es hat den höchsten natürlichen Gehalt an Vitamin C.“ Die Zubereitung und Konservierung sei ebenfalls einfach: Geschnitten und gesalzen in Wasser legen, ziehen lassen und anschließend dünsten. „Das hält sich den ganzen Winter und wurde früher sogar auf Schiffe mitgenommen, um Skorbut vorzubeugen.“, erläutert der Fachmann. Doch auch der Kürbis sei erwähnt, denn er ist weit mehr, als nur ein Dekorationsartikel zu Halloween: Er hält sich von allein den ganzen Winter, ist reich an Kohlehydraten und sehr nahrhaft. Wer nun weder das eine noch das andere mag und sich trotzdem etwas Gutes tun möchte, schließt sich Elvira Hammerschmidt und dem bewährten Sprichwort an: Ein Apfel am Tag, den Doktor spart. (FL)

24.09.2011
(Ausgabe 24. September 2011)