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INTERVIEW
Ein lebenswerter Platz
Touristikchef Armin Dellnitz freut sich auf seine neue berufliche und private Heimat. (Bilder: Bea Pötzsch)
Armin Dellnitz beginnt am 1. August mit seiner neuen Tätigkeit als Touristikchef von Stuttgart. Als Nachfolger von Klaus Lindemann ist er Geschäftsführer von Stuttgart Marketing und damit beschäftigt, Stuttgarts Vorzüge Touristen bekannt zu machen. Wir haben Armin Dellnitz wenige Wochen vor Aufnahme seiner neuen Tätigkeit zum Gespräch getroffen.
GOOD NEWS: Herr Dellnitz, haben Sie sich schon eingelebt?
Armin Dellnitz: Ich ziehe in wenigen Tagen nach Stuttgart. Dann habe ich noch zwei Wochen Zeit und diese zwei Wochen werde ich – neben Kartons auspacken und Wohnung einrichten – nutzen, um Stuttgart und die Region noch besser kennenzulernen.
GOOD NEWS: Am 1. August übernehmen Sie die Geschäftsführung der Stuttgart-Marketing GmbH und der Regio Stuttgart Marketing und Tourismus GmbH. Wie kann man sich Ihre Einlernphase vorstellen: Machen Sie selbst zunächst einen Rundgang durch Stuttgart und schauen sich die Sehenswürdigkeiten an?
Armin Dellnitz: Ich kenne Stuttgart und Umgebung noch aus der Zeit, in der ich in Baden-Württemberg, in Ravensburg, studiert und auch einige Jahre im Schwarzwald gearbeitet habe. In dieser Zeit habe ich Stuttgart als Einkaufstadt, aber auch als Kulturstadt kennengelernt. So ist mir Stuttgart nicht ganz fremd. Berufsbedingt sehe ich alles immer gleichzeitig mit der beruflichen und privaten Brille, trenne also nicht das eine vom anderen. Das werde ich sicher umso intensiver in den nächsten Tagen und Wochen erleben.
GOOD NEWS: Was gefällt Ihnen an Stuttgart?
Armin Dellnitz: Es gibt allenfalls eine Handvoll Städte und Destinationen in Deutschland, die ich mit so viel Überzeugung vermarkten kann wie ich es in Schleswig-Holstein getan habe und künftig in Stuttgart tun werde. Richtig gutes Marketing kann man nur machen, wenn man von einem Produkt überzeugt ist. Das heißt, es muss ein tiefes Wohlgefühl da sein, wenn man sich dort aufhält, und das Reiseziel muss stimmig sein in den Angeboten, die dort vorzufinden sind. Für mich ist Stuttgart ein sehr liebenswerter und lebenswerter Platz und es wird mir sicherlich nicht schwer fallen, potenzielle Gäste davon zu überzeugen.
GOOD NEWS: Sie haben die letzten Jahre in Schleswig-Holstein gelebt und gearbeitet – als Geschäftsführer der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein GmbH in Kiel. Welche Vorstellung haben die Norddeutschen von Stuttgart?
Armin Dellnitz: Ich könnte mir vorstellen, dass es ähnlich kritische Haltungen sind, wie die Stuttgarter möglicherweise von den Norddeutschen haben. Es sind Gegensätze. Nicht nur von den Charakteren der Menschen und der Landschaft. Ich glaube innerhalb von Deutschland – so ist mein Eindruck – gibt es kaum gegensätzlichere Auffassungen, aber auch oftmals verbunden mit sehr viel Desinformation über die andere Region. Wenn sich Schleswig-Holsteiner im ersten Moment kritisch zu Stuttgart äußern, so müssen sie sich doch ziemlich schnell eingestehen, dass sie dort noch nie oder schon lange nicht mehr gewesen sind.
GOOD NEWS: Ist das auch ein Ziel, das Sie sich gesetzt haben: Verständigung und Nähe zwischen Regionen in Deutschland herzustellen?
Armin Dellnitz: Genau. Ich bin ein wirklich überzeugter Deutschlandvermarkter. Innerhalb von Deutschland gibt es aber Regionen, die für mich besonders reizvoll sind. Wobei man feststellen muss, dass sich Schleswig-Holstein und Stuttgart überhaupt nicht miteinander vergleichen lassen. Schleswig-Holstein ist ein Urlaubsland. Stuttgart zeichnet sich durch eine Kombination verschiedener Elemente aus: eine pulsierende quirlige Stadt mit einem innovativen, kreativen und technischen Ansatz und mit der Gemütlichkeit und Urigkeit – etwa durch Besenwirtschaften und Weinberge, die bis in die Stadt reichen. Einen so großen Kontrast habe ich kaum in einer anderen Stadt auf so engem Raum.
GOOD NEWS: Sie haben zahlreiche Tourismuserfahrungen gesammelt: in Kiel, in Königsfeld im Schwarzwald, in Bad Liebenzell und in Marburg. Was macht Stuttgart für Sie aus Marketing- und Tourismussichtattraktiv?
Armin Dellnitz: Das Vielseitige, wobei sich eben dieses sehr schwer vermarkten lässt. Die Aufgabe, die ich in Stuttgart habe ist, aus der Vielfalt ein Profil herauszuarbeiten. Ein Profil in der Außendarstellung einer Stadt. Wenn ich in Schleswig-Holstein jemandem sage: Stuttgart ist vielseitig, kommt deshalb niemand nach Stuttgart. Ich muss den Mut haben, etwas auf den Punkt zu bringen. Ich muss bereit sein, ein Bündel von Angeboten zu nehmen, das aufzubauen und Stuttgart ein eindeutiges Gesicht zu geben. Das Gesicht muss am Ende Emotion und Begeisterung hervorrufen und muss Lust am Erleben mit sich bringen.
GOOD NEWS: Welche Ziele wollen Sie als neuer Touristikchef Stuttgarts erreichen?
Armin Dellnitz: Ich möchte, dass Stuttgart innerhalb von Deutschland, aber auch international immer mehr zu einem bedeutenden Reiseziel wird. Stuttgart ist durch meinen Vorgänger Klaus Lindemann ganz weit nach vorne gebracht worden: Stuttgart liegt beim Ranking der Städteziele in Deutschland immer unter den Top Ten. Das ist eine Entwicklung, die manchen Stuttgartern vielleicht gar nicht so bewusst ist. Meine Aufgabe muss es sein, diesen Weg weiterzuführen: Stuttgart wirklich zu den ganz großen Städtedestinationen weiter zu entwickeln. Am Ende bedeutet das mehr Übernachtungs- und Gästezahlen. Und das wird von mir auch erwartet.
GOOD NEWS: Man sagt den Schwaben nach, bescheiden zu sein – nach dem Motto „net gschompfa isch gnug globt“. Ihr Job wird es sein, die Vorzüge Stuttgarts zu betonen. Sehen Sie das als besondere Herausforderung hinsichtlich der schwäbischen Mentalität?
Armin Dellnitz: Meine Aufgabe wird sein, zu begeistern. Begeistern kann man nur, wenn man kein Understatement betreibt, sondern wenn man Begeisterung mit vollem Selbstbewusstsein nach außen stellt. Wenn Sie von der Bescheidenheit der Stuttgarter sprechen, dann muss ich als Vermarkter diese Bescheidenheit an die Seite stellen und mit größter Überzeugung und größtem Engagement an die Aufgabe heran gehen und das werde ich auch tun.
GOOD NEWS: Was ist Ihre gute Nachricht des Monats?
Armin Dellnitz: Meine persönliche gute Nachricht ist, dass ich die Chance erhalte, im Deutschlandtourismus weiterhin arbeiten zu können. Dass ich innerhalb von Deutschland eine so herausragende Destination wie Stuttgart und seine Region vermarkten darf und zum 1. August damit beginnen kann, die Ideen und Überlegungen, die ich habe, in die Tat umzusetzen.
GOOD NEWS: Herr Dellnitz, wir bedanken uns für das Gespräch und wünschen Ihnen viel Erfolg bei Ihrer neuen Tätigkeit. (VP)
Steckbrief
Name:
Armin Dellnitz
Geburtsort:
Bad Harzburg
Beruf:
Tourismusmanager
Beruflicher Werdegang:
1990-1993: Studium Berufsakademie Ravensburg Betriebswirtschaft/Fachrichtung Tourismus Dipl. Betriebswirt (BA)
1993-1996: Geschäftsführer Kurverwaltung Königsfeld im Schwarzwald
1996-1997: Leiter Kurbetrieb und Tourismus Bad Liebenzell
1997-2001: Geschäftsführer der Marburg Tourismus und Marketing GmbH
2001-2009: Geschäftsführer der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein GmbH
Ab 1. August 2009 Geschäftsführer der Stuttgart-Marketing GmbH und der Regio Stuttgart Marketing- und Tourismus GmbH
GOOD NEWS: Herr Dellnitz, haben Sie sich schon eingelebt?
Armin Dellnitz: Ich ziehe in wenigen Tagen nach Stuttgart. Dann habe ich noch zwei Wochen Zeit und diese zwei Wochen werde ich – neben Kartons auspacken und Wohnung einrichten – nutzen, um Stuttgart und die Region noch besser kennenzulernen.
GOOD NEWS: Am 1. August übernehmen Sie die Geschäftsführung der Stuttgart-Marketing GmbH und der Regio Stuttgart Marketing und Tourismus GmbH. Wie kann man sich Ihre Einlernphase vorstellen: Machen Sie selbst zunächst einen Rundgang durch Stuttgart und schauen sich die Sehenswürdigkeiten an?
Armin Dellnitz: Ich kenne Stuttgart und Umgebung noch aus der Zeit, in der ich in Baden-Württemberg, in Ravensburg, studiert und auch einige Jahre im Schwarzwald gearbeitet habe. In dieser Zeit habe ich Stuttgart als Einkaufstadt, aber auch als Kulturstadt kennengelernt. So ist mir Stuttgart nicht ganz fremd. Berufsbedingt sehe ich alles immer gleichzeitig mit der beruflichen und privaten Brille, trenne also nicht das eine vom anderen. Das werde ich sicher umso intensiver in den nächsten Tagen und Wochen erleben.
GOOD NEWS: Was gefällt Ihnen an Stuttgart?
Armin Dellnitz: Es gibt allenfalls eine Handvoll Städte und Destinationen in Deutschland, die ich mit so viel Überzeugung vermarkten kann wie ich es in Schleswig-Holstein getan habe und künftig in Stuttgart tun werde. Richtig gutes Marketing kann man nur machen, wenn man von einem Produkt überzeugt ist. Das heißt, es muss ein tiefes Wohlgefühl da sein, wenn man sich dort aufhält, und das Reiseziel muss stimmig sein in den Angeboten, die dort vorzufinden sind. Für mich ist Stuttgart ein sehr liebenswerter und lebenswerter Platz und es wird mir sicherlich nicht schwer fallen, potenzielle Gäste davon zu überzeugen.
GOOD NEWS: Sie haben die letzten Jahre in Schleswig-Holstein gelebt und gearbeitet – als Geschäftsführer der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein GmbH in Kiel. Welche Vorstellung haben die Norddeutschen von Stuttgart?
Armin Dellnitz: Ich könnte mir vorstellen, dass es ähnlich kritische Haltungen sind, wie die Stuttgarter möglicherweise von den Norddeutschen haben. Es sind Gegensätze. Nicht nur von den Charakteren der Menschen und der Landschaft. Ich glaube innerhalb von Deutschland – so ist mein Eindruck – gibt es kaum gegensätzlichere Auffassungen, aber auch oftmals verbunden mit sehr viel Desinformation über die andere Region. Wenn sich Schleswig-Holsteiner im ersten Moment kritisch zu Stuttgart äußern, so müssen sie sich doch ziemlich schnell eingestehen, dass sie dort noch nie oder schon lange nicht mehr gewesen sind.
GOOD NEWS: Ist das auch ein Ziel, das Sie sich gesetzt haben: Verständigung und Nähe zwischen Regionen in Deutschland herzustellen?
Armin Dellnitz: Genau. Ich bin ein wirklich überzeugter Deutschlandvermarkter. Innerhalb von Deutschland gibt es aber Regionen, die für mich besonders reizvoll sind. Wobei man feststellen muss, dass sich Schleswig-Holstein und Stuttgart überhaupt nicht miteinander vergleichen lassen. Schleswig-Holstein ist ein Urlaubsland. Stuttgart zeichnet sich durch eine Kombination verschiedener Elemente aus: eine pulsierende quirlige Stadt mit einem innovativen, kreativen und technischen Ansatz und mit der Gemütlichkeit und Urigkeit – etwa durch Besenwirtschaften und Weinberge, die bis in die Stadt reichen. Einen so großen Kontrast habe ich kaum in einer anderen Stadt auf so engem Raum.
GOOD NEWS: Sie haben zahlreiche Tourismuserfahrungen gesammelt: in Kiel, in Königsfeld im Schwarzwald, in Bad Liebenzell und in Marburg. Was macht Stuttgart für Sie aus Marketing- und Tourismussichtattraktiv?
Armin Dellnitz: Das Vielseitige, wobei sich eben dieses sehr schwer vermarkten lässt. Die Aufgabe, die ich in Stuttgart habe ist, aus der Vielfalt ein Profil herauszuarbeiten. Ein Profil in der Außendarstellung einer Stadt. Wenn ich in Schleswig-Holstein jemandem sage: Stuttgart ist vielseitig, kommt deshalb niemand nach Stuttgart. Ich muss den Mut haben, etwas auf den Punkt zu bringen. Ich muss bereit sein, ein Bündel von Angeboten zu nehmen, das aufzubauen und Stuttgart ein eindeutiges Gesicht zu geben. Das Gesicht muss am Ende Emotion und Begeisterung hervorrufen und muss Lust am Erleben mit sich bringen.
GOOD NEWS: Welche Ziele wollen Sie als neuer Touristikchef Stuttgarts erreichen?
Armin Dellnitz: Ich möchte, dass Stuttgart innerhalb von Deutschland, aber auch international immer mehr zu einem bedeutenden Reiseziel wird. Stuttgart ist durch meinen Vorgänger Klaus Lindemann ganz weit nach vorne gebracht worden: Stuttgart liegt beim Ranking der Städteziele in Deutschland immer unter den Top Ten. Das ist eine Entwicklung, die manchen Stuttgartern vielleicht gar nicht so bewusst ist. Meine Aufgabe muss es sein, diesen Weg weiterzuführen: Stuttgart wirklich zu den ganz großen Städtedestinationen weiter zu entwickeln. Am Ende bedeutet das mehr Übernachtungs- und Gästezahlen. Und das wird von mir auch erwartet.
GOOD NEWS: Man sagt den Schwaben nach, bescheiden zu sein – nach dem Motto „net gschompfa isch gnug globt“. Ihr Job wird es sein, die Vorzüge Stuttgarts zu betonen. Sehen Sie das als besondere Herausforderung hinsichtlich der schwäbischen Mentalität?
Armin Dellnitz: Meine Aufgabe wird sein, zu begeistern. Begeistern kann man nur, wenn man kein Understatement betreibt, sondern wenn man Begeisterung mit vollem Selbstbewusstsein nach außen stellt. Wenn Sie von der Bescheidenheit der Stuttgarter sprechen, dann muss ich als Vermarkter diese Bescheidenheit an die Seite stellen und mit größter Überzeugung und größtem Engagement an die Aufgabe heran gehen und das werde ich auch tun.
GOOD NEWS: Was ist Ihre gute Nachricht des Monats?
Armin Dellnitz: Meine persönliche gute Nachricht ist, dass ich die Chance erhalte, im Deutschlandtourismus weiterhin arbeiten zu können. Dass ich innerhalb von Deutschland eine so herausragende Destination wie Stuttgart und seine Region vermarkten darf und zum 1. August damit beginnen kann, die Ideen und Überlegungen, die ich habe, in die Tat umzusetzen.
GOOD NEWS: Herr Dellnitz, wir bedanken uns für das Gespräch und wünschen Ihnen viel Erfolg bei Ihrer neuen Tätigkeit. (VP)
Steckbrief
Name:
Armin Dellnitz
Geburtsort:
Bad Harzburg
Beruf:
Tourismusmanager
Beruflicher Werdegang:
1990-1993: Studium Berufsakademie Ravensburg Betriebswirtschaft/Fachrichtung Tourismus Dipl. Betriebswirt (BA)
1993-1996: Geschäftsführer Kurverwaltung Königsfeld im Schwarzwald
1996-1997: Leiter Kurbetrieb und Tourismus Bad Liebenzell
1997-2001: Geschäftsführer der Marburg Tourismus und Marketing GmbH
2001-2009: Geschäftsführer der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein GmbH
Ab 1. August 2009 Geschäftsführer der Stuttgart-Marketing GmbH und der Regio Stuttgart Marketing- und Tourismus GmbH
Armin Dellnitz will Stuttgart zu einem beliebten Reiseziel machen.
Am 1. August beginnt seine neue Tätigkeit als Touristikchef von Stuttgart.
