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Rollergirlz im Derby-Modus
Heimspiel der Bad Seeds gegen Hot Wheel Roller Derby aus Leeds.
Ellie Minate, Pogo Galore oder The Razor Babe – klingt gefährlich. Rollergirlz haben oft mit dem Vorurteil zu kämpfen, ein weiblicher Prügelverein zu sein. Das entspricht allerdings in keinster Weise der Realität. Hinter den kämpferisch klingenden Pseudonymen stecken ganz normale, aber durchaus starke und sehr selbstbewusste Frauen. Von der Hausfrau und Mutter bis hin zur studierten Ingenieurin ist bei den Stuttgarter Rollergirlz alles vertreten.
Der Derby-Modus
„Auf dem Track sind wir alle gleich und agieren als Team“, schwärmt Ellie Minate, eines der Rollergirlz, und ihre Kollegin Pogo Galore fügt hinzu: „Es ist keine direkte Rolle, in die man auf dem Spielfeld schlüpft. Aber man bringt sich in einen ‚Derby-Modus‘. Das ist wichtig für das Spiel. Eine gewisse Aggressivität und Spannung muss schon da sein.“ Denn auf dem Track – dem Spielfeld – wird gekämpft. Die Mannschaften schenken sich nichts und doch sei die Stimmung auch nach dem Spiel immer gut, so Pogo Galore. „Danach gehen wir mit dem gegnerischen Team einen Trinken – das ist das Schöne am Rollerderby“, sagt sie.
Ein actionreicher Sport
Rollerderby stammt aus den USA und ist ein ausschließlich von Frauen ausgeführter, rasanter Vollkontaktsport mit viel Action. Der Laie versteht die Regeln vielleicht nicht gleich, wer zum ersten Mal einen Derby sieht, ist aber ohnehin erst einmal sprachlos von der Schnelligkeitund der Dynamik des Spiels. „Hier geht es richtig zur Sache. Das hebt Rollerderby von anderen Sportarten ab“, erklärt Ellie Minate. Dabei ist das Grundprinzip recht schnell zu verstehen. Gespielt wird auf einer flachen Ovalbahn, dem „Flat Track“.
Die „Jammerin“
Pro Spielrunde – genannt „Jam“ – und Team gehen fünf Spielerinnen auf die Bahn: Vier Blockerinnen und eine Punktemacherin, die „Jammerin“. Sie überholt die gegnerischen Spielerinnen und macht so Punkte. Die Blockerinnen versuchen ihre eigene Jammerin möglichst gut und schnell vorwärts zu bringen und gleichzeitig die gegnerische Jammerin aufzuhalten. Für jede überrundete Gegnerin gibt es einen Punkt.
Blaue Flecken inklusive
Bodychecks und Stürze gehören genauso zum Rollerderby, wie blaue Flecken. Grobe übertriebener Härte wird allerdings bestraft. Das umfassende Regelwerk unterscheidet legale und illegale Kontakte. Die strengen Regeln und der Vollschutz der Spielerinnen minimiert das Verletzungsrisiko so weit wie möglich.
„Wir wollen die 100!“
Mittlerweile haben die Stuttgart Valley Rollergirlz 80 Mitglieder und es sollen noch viel mehr werden. „Wir wollen die 100!“ lacht Pogo Galore. Darum laden sie alle interessierten Frauen zwei Mal im Jahr zum Recruiting Day. Hier probieren künftige Rollergirlz, wie sich das intensive Training anfühlt. Die einzige Voraussetzungen an Bewerberinnen: Sie sollten über 18 Jahre alt sein, Spaß an der Sache haben und vor allem natürlich Biss. Denn das Training ist harte Arbeit, zu dem regelmäßige Kraft- und Ausdauer- Einheiten genauso gehören, wie das Training auf den Skates.
Deutscher Meister
Aber so viel Ehrgeiz zahlt sich auch aus. Das A-Team der Stuttgart Valley Rollergirlz ist amtierender Deutscher Meister und hat sich und seiner Heimatstadt Stuttgart mittlerweile einen Namen gemacht. Trotz des Erfolges fehlt den Rollergirlz aber nach wie vor eine geeignete Halle, in der sie ganzjährig trainieren können. Das Rollsportverbot in städtischen Hallen macht das bisher unmöglich.
Unterkunft im Winter
„Über die Sommermonate dürfen wir in der Eiswelt Waldau trainieren, aber nur, bis der reguläre Eishockey- und Eiskunstlauf-Betrieb wieder aufgenommen wird“, erklärt Ellie Minate. „Im Winter müssen wir draußen trainieren, was je nach Wetterverhältnissen schwierig ist. Wir wünschen uns hier bald eine bessere Lösung.“ Sie betont: „Aber wir sind auch sehr froh, zumindest die Spiele seit dieser Saison in der Scharrena austragen zu können.“
Rituale helfen
Genau hier werden die Bad Seeds heute Abend die Halle zum dritten Mal zum Kochen bringen. „Ich bin vor jedem Spiel nach wie vor sehr aufgeregt“, sagt The Razor Babe. Aber das Rollergirl hat seine Methoden dagegen. „Ich habe Rituale für den Vorabend des Spiels, damit auch nichts schief geht. Zum Beispiel baue ich meine Skates auseinander und reinige sie.“
Feuertaufe auf Rollschuhen
Es wird ein aufregender Abend, vor allem für sechs Spielerinnen der Bad Seeds. Denn sie bestreiten ihren allerersten Bout, das erste Spiel. Bei ihrer Feuertaufe auf Rollschuhen unterstützen die erfahrenen Teamkolleginnen sie lautstark. „Wir haben ein tolles Teamgefühl und es ist unser Ziel, die Neuen so gut es geht zu pushen. Damit werden wir auch als Team noch stärker“, erklärt Ellie Minate. Teamgeist ist einer der wichtigsten Punkte beim Rollerderby. Heute Abend werden die Bad Seeds darum alle gemeinsam in die Scharrena einlaufen und sich dem erwartungsvollen Publikum präsentieren. „Das stärkt die Gruppendynamik“, freut sich Pogo Galore.
Eine neue Herausforderung
Normalerweise besteht ein Bout – ein Spiel – aus zwei Halbzeiten á 30 Minuten. Der heutige Abend verläuft jedoch anders: Beim „Double Header“ treten die Bad Seeds nicht gegen ein Team, sondern gleich gegen zwei Gegner an. Zuerst zeigen sie der sehr jungen Mannschaft Munich Rolling Rebels in deren allererstem Bout, wie richtiger Rollerderby aussieht. Anschließend schicken sie die Vienna Rollergirls nach Hause. Anstatt einer Stunde, wird die gesamte Spielzeit außerdem nur 40 Minuten betragen. Nachdem in den USA meisten Double Header gespielt wird, ist es für die Stuttgarter Rollergirlz heute eine neue Herausforderung. Und sie sind gespannt wie ihr Publikum das neue Konzept annimmt.
Beliebte Fans
„Wir haben das beste Publikum der Welt“, findet Pogo Galore. „Und das fairste“, fügt sie hinzu. Denn die Zuschauer unterstützen nicht nur die heimische Mannschaft, sondern feuern auch die Gegner an. „Das ist nicht selbstverständlich und macht uns stolz auf unsere Fans“, da sind sich die Rollergirlz einig. Genauso, wie beim heutigen Spiel. Es wird viel zu Jubeln geben, das versprechen sie. „Wir sind die Favoriten und wir werden natürlich gewinnen.“ (LD)
Weitere Informationen:
„Double Header“, SVRG The Bad Seeds vs. Munich Roling Rebels & SVRG The Bad Seeds vs. Vienna Rollergirls
23.6.12, Einlass ab 19 Uhr, Beginn 20 Uhr Scharrena, Fritz-Walter-Weg 5
www.rollergirlz.de
Stuttgart Valley Rollergirlz Recruiting Days:
[email protected]
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Beim Derby geht es rasant zu.
23.06.2012
(Ausgabe 23.Juni 2012)