Stuttgarter Sportjahresfilm

Stuttgarter Sportjahresfilm feiert den 50. Geburtstag

Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster feierte mit den Verantwortlichen.

Hier treffen Begeisterung und Beharrlichkeit auf ehrenamtliches Engagement und Bemühen um die Kultur und den Sport in Stuttgart. Vor 50 Jahren hat Herbert Aupperle, ehemaliger Sportamtsleiter der Stadt Stuttgart, den Sportjahresfilm ins Leben gerufen und seither einmal jährlich den neuesten Teil veröffentlicht. Diesen Monat war es wieder soweit. Am 1. April 2011 feierte der Sportjahresfilm 2010 – der 50. Sportjahresfilm – seine Premiere im Stuttgarter Rathaus.

Der Sportjahresfilm hat Tradition

Bereits seit 1961 bietet der Film jährlich einen detaillierten Rückblick auf die wichtigsten Sportereignisse der Landeshauptstadt. „Nicht nur Leistungssport, sondern auch Breitensport, Sportstättenbau und Meisterschaften finden Platz darin“, fasst Lena Knorr vom städtischen Sportamt zusammen. Von Beginn an entstand der Film in einer Koproduktion mit der Stadt Stuttgart und wurde auch von dieser finanziert.
Neben dem Jahresrückblick bietet der Sportjahresfilm 2010 etwas Besonderes. Zusätzlich zum Rückblick auf das Sportjahr 2010, ist eine Zusammenfassung des Sportgeschehens der vergangenen 50 Jahre enthalten. Dem Grundkonzept ist Herbert Aupperle auch in diesem Jahr treu geblieben: Besondere sportliche Höhepunkte werden Jahr für Jahr gemeinsam mit dem Sportamt ausgesucht und im Film verewigt. Zusammen mit seinem Team besuchte und filmte Aupperle verschiedene Veranstaltungen. Ein Teil des Filmmaterials stamme jedoch auch von den jeweiligen Veranstaltern, mit denen man sich im Vorfeld abgesprochen habe, erklärt Lena Knorr.

Beeindruckende Bandbreite

Die beeindruckende Bandbreite des Sportjahresfilms wird auch in diesem Jahr sehr gut deutlich. Denn nicht nur die Fußballfans, für welche die Baumaßnahmen an der Mercedes-Benz-Arena festgehalten wurden, kommen auf ihre Kosten. Auch der übrige Stuttgarter Sportstättenbau von 2008 bis 2010 wurde mit dem Film dokumentiert. An sportlichen Höhenpunkten sind die Baseball-Europameisterschaft sowie die Austragung der Volleyball-Welt-Liga in der Porsche-Arena mit dem Sieg Deutschlands gegen den Europameister Polen, Thema. Aber auch viele traditionelle Stuttgarter Sportereignisse finden ihren Platz. Der Stuttgarter Zeitung- Lauf darf natürlich nicht fehlen, ebenso wenig wie der Porsche Tennis Grand Prix, der Mercedes-Cup und der populäre Sparkassen-Cup. Auch Ausschnitte der German Open Championships, der Stuttgart German Masters und des Internationalen DTB-Pokal werden den Zuschauern präsentiert.

50 Jahre Sportereignisse

Der zweite Teil des Films besteht aus einem umfassenden Rückblick auf die wichtigsten Ereignisse in den Stuttgarter Sportjahren 1961 bis 2009 und beim Schauen werden zahlreiche Erinnerungen an Höhepunkte des Sports der vergangenen 50 Jahre wach – die Leichtathletik-WM 1993 oder die Fußball- WM 2006. Aber aus welcher Motivation entstand das, ein halbes Jahrhundert andauernde Projekt eigentlich? „Die Idee ist einfach“, sagt Lena Knorr, „das Sportgeschehen innerhalb des Jahres in Stuttgart festzuhalten.“ Der Film biete einen „Dokumentationswert für die weiteren Generationen.“ Oder wie Herbert Aupperle es ein wenig nostalgischer ausdrückt: „Die Ereignisse bleiben für die Nachwelt erhalten.“

Ehrung eines Filmemachers

Im Anschluss an die Vorführung des 56-minütigen Films, würdigte der Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster den Filmemacher und sein deutschlandweit einzigartiges Projekt. Gleichzeitig verabschiedete er Herbert Aupperle, der mit dem Jubiläumsfilm seinen letzten Sportfilm veröffentlicht hat. Einen Nachfolger für Aupperle, der mit Begeisterung Jahr um Jahr auch nach seiner Pensionierung viel Zeit in die Produktion steckte, gibt es noch nicht. Deswegen gäbe es noch keine konkreten Pläne, wie die Zukunft des Sportjahresfilms aussähe, sagt Lena Knorr. Ein weiteres sportbegeistertes Original dieser Art dürfte schwer zu finden sein: Der ehemalige Sportamtsleiter der Stadt Stuttgart liebt den Bergsport und ist im Deutschen Alpenverein aktiv. Außerdem ist er Mitglied der Deutschen Olympischen Gesellschaft und Gründungsvorsitzender des Olympischen Fördervereins. Die Frage, ob er einen Lieblingsfilm unter den 50 Ausgaben habe, bringt Herbert Aupperle dann aber doch ins Grübeln. „Es gab so viele besondere Dinge, dass ich das nicht abschätzen kann“, erklärt er. Nach kurzem Nachdenken fügt er hinzu: „Der Jubiläumsfilm von 2010 ist aber schon etwas Besonderes.“ Wer auf den Geschmack gekommen ist und sich vielleicht selbst beim Stuttgarter Zeitung-Lauf oder einer anderen Veranstaltung entdecken möchte: Die Dokumentation von 2010 und alle anderen 49 Filme können beim Sportamt kostenlos ausgeliehen werden. (NST)

29.04.2011
(Ausgabe 30. April 2011)