Kein ABC-Schütze ohne Schultüte.

Der sechsjährige Andre Müller ist schon mächtig aufgeregt. In dieser Woche war er zum letzten Mal im Kindergarten, ab 10. September 2011 geht er in die Grundschule. Und das ist nicht nur für ihn, sondern auch für seine Eltern ein großer Tag. Schließlich macht Andre jetzt die ersten Schritte in die Welt der Erwachsenen. So wie Andre geht es dieses Jahr rund 4.150 ABC-Schützen in Stuttgart. Damit der Einstieg ins Schulleben für Kinder problemlos klappt, ist einiges an Vorbereitung nötig.

Große Auswahl

Wer sich jetzt noch nicht um einen Ranzen gekümmert hat, für den wird es höchste Zeit, einen zu besorgen. Die Wahl fällt schwer bei der Fülle an Schulranzen, die es auf dem Markt gibt: mit Pferden, Einhörnern oder Feen bedruckt für Mädchen, mit Autos oder Dinosauriern für Jungs. Oft gibt es komplette Sets, bei denen passend zum Schulranzen Federmäppchen, Schlampermappe, Brust- und Turnbeutel dabei sind.

Leicht muss er sein

Hier sollte der Nachwuchs mitentscheiden. Schließlich soll er an seinem Ranzen mehrere Jahre lang Freude haben. Wichtiger als das Aussehen ist aber, dass der Schulranzen richtig passt. Und je leichter er ist, umso besser. Schließlich wird er durch Bücher und Hefte noch schwerer. Der ideale Ranzen sollte nicht mehr als rund ein Kilo wiegen. Bei der Ermittlung des richtigen Ranzens empfiehlt es sich deshalb, Tests durchzusehen, um ein gutes Modell zu finden. Dabei hilft die Kennzeichnung DIN 58 124 und das GS-Zeichen für ‚Geprüfte Sicherheit‘.

Vorbereitung auf den Schulweg

In den ersten Wochen bringen Eltern ihr Kind meist selbst zur Grundschule und holen es nach dem Unterricht wieder ab. Aber nach und nach müssen ABC-Schützen lernen, selbständig und sicher die Schule zu erreichen. Das ist anfangs nicht so einfach, denn Kinder können Entfernungen und Geschwindigkeiten von heranfahrenden Autos, Rädern und Bussen nicht so gut einschätzen wie Erwachsene. Darum sollten Eltern ihre Kinder gut auf den Schulweg vorbereiten, indem sie anfangs den Weg zusammen gehen.

Sicherheit geht vor

Dabei ist nicht der kürzeste, sondern der einfachste Weg für die ABC-Schützen der sicherste. Das heißt: Es ist besser, durch eine verkehrsberuhigte Zone zu gehen, als über zwei Hauptverkehrskreuzungen. Unterwegs sollten Eltern ihre Kinder auf die Verkehrsregeln hinweisen wie: bei roter Ampel stehen bleiben, am Zebrastreifen warten, nicht auf dem Radweg gehen und an der Straße nach links und rechts schauen. Dabei ist wichtig, dass Eltern mit gutem Beispiel vorangehen.

Auch das Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln will geübt sein

Kommt der Nachwuchs mit Bus oder Bahn zur Schule, empfiehlt es sich, dass die Eltern anfangs mitfahren und nicht nur den Weg zu den Haltestellen, sondern ebenso das richtige Ein- und Aussteigen mit den Kindern üben.

Genug Zeit und die richtige Kleidung wichtig

Für den Schulweg ist es wichtig, genug Zeit einzuplanen und nicht zu spät loszugehen. Brechen Kinder ein paar Minuten früher als nötig von zuhause auf, müssen sie nicht hetzen, können sich ganz auf den Verkehr konzentrieren und sicher zum Ziel gelangen. Gehen mehrere Erstklässler zusammen zur Schule, passen sie gegenseitig auf sich auf. Und helle Kleidung und Reflektorstreifen an Jacken oder Schulranzen helfen dabei, dass die ABC-Schützen früh am Morgen, auf den Straßen gut zu sehen sind.

Der Kinderfußgängerschein

Das sichere Verhalten im Straßenverkehr lernen Kinder auch im sogenannten Schulwegtraining, das in verschiedenen Grundschulen stattfindet und vom Kuratorium Kinderfreundliches Stuttgart, dem staatlichen Schulamt sowie der Stuttgarter Polizei angeboten wird. Durch theoretischen Unterricht und praktische Übungen lernt der Nachwuchs, wie er sich auf Stuttgarts Straßen richtig verhält. Als besonderen Anreiz gibt es für die Teilnahme einen Kinderfußgängerschein.

Vielfalt der Schultüten

Kein ABC-Schütze ohne Schultüte. Auch hier ist das Angebot groß. Schultüten gibt es in verschiedenen Größen, Farben und Mustern. Viele Kinder haben sich im Kindergarten selbst eine Schultüte gebastelt und haben am ersten Schultag eine Tüte, die wirklich einmalig ist. Aber, ob gekauft oder gebastelt, für die ABC-Schützen ist vor allem wichtig, was drin ist.

Etwas Brauchbares muss es sein

In die ideale Schultüte gehören nicht nur Süßigkeiten, sondern zum Beispiel Obst oder Nüsse und die eine oder andere Überraschung. Die muss nicht teuer sein, sondern ist im Idealfall etwas, was der Nachwuchs in der Schule gebrauchen kann wie Stifte, Wasserfarben, bunte Radiergummis oder ein Notizblock mit Pferden, Autos oder anderen Motiven. Aber auch ein Freundebuch oder Poesiealbum, ein Schlüsselanhänger für den ersten eigenen Schlüssel, ein kleines Mitbringspiel oder ein neues T-Shirt passen hinein.

Absprache zu empfehlen

Ein Tipp: Wenn Omas, Opas, Tanten, Onkel oder andere in der Familie dem ABC-Schützen etwas schenken wollen, sollte nicht jeder mit einer eigenen Schultüte kommen. Schließlich kann der Nachwuchs nur eine mit zur Einschulung nehmen. Besser ist, sich mit einem kleinen Geschenk an der „richtigen“ Schultüte zu beteiligen und sich zuvor mit anderen abzusprechen, damit der neue ABC-Schütze am Ende nicht drei Malkästen oder zwei Mäppchen aus der Schultüte zieht.

Kennenlernen außerhalb

Natürlich gehen längst nicht alle Verwandten und Freunde der ABC-Schützen mit zum ersten großen Auftritt in die Schule. Bei einer kleinen Feier zur Einschulung können diese dann dem neuen Erstklässler gratulieren. Laden Eltern dazu ein paar Klassenkameraden ein, lernen sich die ABC-Schützen außerhalb des Unterrichts kennen. Das erleichtert oft das tägliche Miteinander in der Schule.

Richtig packen

Befolgen Eltern ein paar Tipps, klappt auch nach der Einschulung alles: Sie sollten regelmäßig prüfen, ob der Ranzen richtig gepackt ist: Dafür packen sie ihn am besten jeden Tag neu und misten Nutzloses aus, sonst trägt der Nachwuchs unnötiges Gewicht mit sich herum. In den Ranzen gehört nur, was in der Schule nötig ist wie Mäppchen, Bücher, Hefte, Pausenbrot und Getränke. Dabei gilt: Schweres nach hinten, Leichtes nach vorn, denn nah am Körper sind schwere Bücher einfacher zu tragen.

Bewegung in der Freizeit

Viele Kinder sind es nicht gewohnt, so lange wie in der Schule, still an einem Platz zu sitzen. Hier schafft regelmäßige Bewegung außerhalb der Schulzeit Abhilfe. Dabei ist es egal, ob der Nachwuchs draußen Rad fährt, Ball spielt oder sich in einem Sportverein austobt. Die Hauptsache ist, dass er Spaß hat und sich bewegt.
Ruhe und Zeit
Außerdem sollte er einen Arbeitsplatz haben, an dem er in Ruhe seine Hausaufgaben machen kann. Nehmen sich Eltern dann noch Zeit, um bei den Hausaufgaben zu helfen, steht einem gelungen Einstieg ins Schulleben nichts mehr im Weg. (AM)

Veranstaltungstipps für Kinder:

Kinderbackstageführung
Tanz der Vampire
Wo: Palladium Theater
Wann: 10.09.2011, 10.30 Uhr
Kosten: 17,25 Euro
Anmeldung: 01805 44 44
www.stage-entertainment.de

Bilderrahmen gestalten
Wo: Kinderhaus Büsnau
Wann: 12.09.2011, 15 Uhr
Kosten: 2 Euro
Anmeldung: 0711 68 11 59

www.kinderhaus-buesnau.de

Panoramabilder mit Fotoapparat und Computer erstellen
Sommerferienprogramm für Kinder bis 14 Jahren
Wo: Kinder- und Jugendhaus Nord
Wann: 13.09.2011, 15 Uhr
Kosten: 1 Euro
Anmeldung und Infos: 0711 25 76 488

Flugsaurier

Aktionsprogramm für Kinder ab 7 Jahren mit Christian Dienemann und Manja Löser
Wo: Museum am Löwentor
Wann: 13.09.2011, 15 Uhr
Kosten: auf Anfrage
Anmeldung: 0711 89 36 126
www.naturkundemuseum-bw.de

Robotik für Kids
Grundlagenkurs für Kinder ab 7 Jahren
Wo: Kinder- und Jugendhaus Vaihingen
Wann: 16.09.2011, 14 Uhr
Kosten: 5 Euro
Anmeldung: 0711 73 53 516
www.jugendhausvaihingen.de

Mit der Lichterfee im Museum
Kinderpraxisführung für Kinder ab 4 Jahren mit Eltern
Wo: Staatsgalerie Stuttgart
Wann: 16.09.2011, 15 Uhr
Kosten: auf Anfrage
Anmeldung: nicht erforderlich
www.staatsgalerie-stuttgart.de